Selbstsicher präsentieren und gelassen vor der Gruppe stehen

Selbstsicher präsentieren und gelassen vor der Gruppe stehen. Auf der Illustration ist ein Mann zu sehen, der gelassen vor einem Flipchart steht.

Selbstsicher präsentieren leicht gemacht

Präsentationen sind heutzutage das Nonplusultra in der Arbeitswelt und erfordern ein hohes Maß an Vorbereitung und Konzentration. Doch selbstbewusst zu präsentieren, gestaltet sich für viele Menschen aufgrund einer Redeangst als eine schwierige Herausforderung. Es hängt nämlich von unzähligen Faktoren ab, wie und ob man letzten Endes überhaupt beim Publikum ankommt.

Was ist wichtig, um selbstsicher präsentieren zu können?

Besonders wichtig und im Prinzip die wesentlichste Voraussetzung für ein selbstsicheres Auftreten ist die Vorbereitung. Jede Präsentation stellt eine neue Situation dar, unabhängig davon, ob die Inhalte schon mehrmals vor einem Publikum vorgetragen wurden. Leider sind sich dessen nur die wenigsten Menschen bewusst und verwenden in solchen Fällen immer die gleiche Tonalität oder passen sich nicht an ihr Publikum an, wodurch das Auftreten vor allem an Authentizität mangelt. Vor einer Präsentation gilt es deshalb, die Zielgruppe genau unter die Lupe zu nehmen und dementsprechend seine Sprache und generell die Herangehensweise anzupassen. Denn ein für gut befundener Vortrag vor einer Gruppe von Führungskräften, kann bei Jugendlichen schnell zu Desinteresse führen. Weiters sollte man vor einer Präsentation alle technischen Fragen beantworten können und einen Beamer bzw. andere benötigte Utensilien organisieren. Von einem Blatt Papier abzulesen ist außerdem ein No-Go und sollte nur in Anbetracht von schwer zu merkenden Zahlen oder stichwortartigen Hilfestellungen herangezogen werden.

Selbstbewusst reden gelingt trotz Lampenfieber, jedoch nur mit einer guten Körpersprache sowie einer entsprechenden Haltung. Man sollte im Zuge der Präsentation keinesfalls die Arme verschränken oder die Hände in der Hosentasche verstauen. Damit wird automatisch Unsicherheit vermittelt und der Vortragende kann dadurch trotz Vorbereitung und anderen getroffenen Maßnahmen nicht selbstsicher präsentieren. Am besten stellt man sich in die Mitte des Raumes und präsentiert in einer offenen Haltung mit freundlichem Gesichtsausdruck direkt zum Publikum. Augenkontakt ist dabei ideal, lenkt die Aufmerksamkeit ganz klar auf den Vortragenden und trägt zu einem konzentriert zuhörenden Publikum bei.

Ganz wichtig wird sein, das Selbstbewusstsein innerhalb der Präsentation noch einmal zu stärken, indem man aktiv die Zuhörer in die Präsentation miteinbezieht und persönliche Fragen stellt oder nach Schätzungen fragt. Dies ermöglicht eine Verschnaufpause, in der man sich sammeln kann oder eventuell das nächste Argument vom Stichwortzettel ablesen kann. Wenn die Präsentation letzten Endes vorbei ist, sollte man sich konstruktives Feedback einholen und Verbesserungsvorschläge ernst nehmen. Dies kann beim nächsten Vortrag zu einer besseren Leistung führen, aber eben auch das Selbstbewusstsein stärken.

So gestalten Sie Ihre Präsentation interaktiv

In diesem Artikel stelle ich Ihnen 6 Möglichkeiten vor, Ihre Präsentationen interaktiver zu gestalten.

Warum interaktiv?

Gehirngerecht: Unser Gehirn kann nicht viel auf einmal aufnehmen (nur 5 bis 9 Informationen), vor allem dann nicht, wenn es monoton wird: Gleiche Stimme, gleiche Blickrichtung.

Um Inhalte gut aufnehmen (und auch behalten) zu können, benötigt unser Gehirn einige Zutaten: Zum Beispiel für bisherige Erfahrungen relevante Inhalte, Emotionen auslösende Geschichten, eigene Aktivität statt passiver Berieselung sowie Wiederholung. Um nur ein paar zu nennen.

Baut man solche Elemente in die eigene Präsentation ein, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das Publikum:

  • Mehr Inhalte im Gedächtnis behält.
  • Von Ihrer Präsentation sehr angetan ist.
  • Sie als Präsentator weiterempfiehlt.

 

Für wen lohnt sich eine interaktive Präsentation?

Während unter Umständen die Vorstellung der Halbjahreszahlen oder des Quartalsreports der falsche Zeitpunkt sein mag, um eine Präsentation interaktiv zu gestalten, gibt es doch einige lohnenswerte Gelegenheiten, bei denen Interaktion genau das richtige Stichwort für eine Präsentation ist.

Bei der Inhaltsvermittlung

Beispielsweise immer dann, wenn Sie dem Publikum Inhalte vermittelt möchten. Das Gehirn lernt am besten, wenn es selber aktiv wird und etwas Unerwartetes passiert. Wenn das Publikum also auf Berieselung durch die 421. Powerpoint® eingestellt ist und auf einmal aktives Mitmachen gefragt ist, hilft das der späteren Erinnerung ein gutes Stück auf die Sprünge.

Vorträge auf Konferenzen & Tagungen

Auch Vorträge auf Konferenzen, Tagungen oder Kongressen werden durch Interaktionen extrem aufgewertet. Sie können hier den Unterschied machen zwischen „einer Präsentation wie hunderte andere auch“ und „oh, das war aber mal interessant“

Q & A Sessions

Vielleicht kennen Sie das: Nach der Präsentation dürfen noch Fragen gestellt werden. Alle schauen peinlich berührt auf den Boden. Hier kann ein besonderes Mittelchen für den dringend benötigten Impuls sorgen. Mehr dazu später.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Interaktive Präsentation: Hört sich gut an, denken Sie, aber die Frage in Ihrem Kopf dreht sich schon darum, wie genau Sie so etwas umsetzen können?

Dann habe ich hier 6 Möglichkeiten für Sie. Von einfach umzusetzen bis etwas aufwendiger, auf jeden Fall aber lohnenswert:

Aktiv werden – Fragen stellen und Handzeichen

Klingt langweilig denken Sie? Kann es sein, muss es aber nicht. Der Schlüssel zu erfolgreichem Einbinden des Publikums, ist: Es abzuholen und mitzunehmen. Wenn es dabei noch körperlich ein klein wenig aktiviert wird: umso besser!

Beispielsweise könnte folgende Frage ein guter Einstieg sein: „Wer kennt das: Sie stehen morgens auf und … (etwas das zu Ihrem Thema passt). Heben Sie die Hand“

Um damit erfolgreich zu sein, kommt es auf ein paar kleine Kniffe an:

Der Methode zu vertrauen: Bei der ersten Frage wird das Publikum noch verhalten reagieren, wenn es sich daran gewöhnt hat, klappt es aber hervorragend.

Einfachheit: Die Fragen sollten einfach zu verstehen sein und mit „Ja“/“Nein“ beantwortet werden können.

Geschwindigkeit: Statt lange zu warten, bis auch der letzte die Hand gehoben hat, darf es gerne etwas schneller gehen. Und es dürfen auch mal zwei bis drei Fragen direkt aufeinander folgen.

Wichtig: Am besten gelingt diese Methode mit Fragen, in denen sich ein Großteil des Publikums selbst wiedererkennt.

Tony Robbins setzt diese Methode in seinem Ted Talk meisterhaft ein. Wer möchte kann ihn sich zur Inspiration hier ansehen. https://www.youtube.com/watch?v=Cpc-t-Uwv1I

Table Sessions

Wenn es mal um ein komplett anderes, interaktives Format einer Präsentation gehen soll, ist eine Table Session eine großartige Möglichkeit.

Hier werden statt klassischer Präsentationen von der Bühne an mehreren kleinen Tischen ein Thema diskutiert. Ein Impulsgeber referiert kurz (maximal 15 Minuten) zu einem Thema. Danach wechselt er in die Rolle des Moderators und leitet die Diskussion. Dabei sollten an einem Tisch ca. 8 bis 10 Personen versammelt sein und eine Diskussionsrunde darf bis zu 30 Minuten dauern.

Die Gehirne des Publikums anregen – Schätzfragen

Vielleicht kennen Sie die Situation: Sie sitzen im Publikum, lauschen einer Präsentation und im Prinzip läuft Ihr Gehirn auf Autopilot, während Ihre Gedanken langsam abschweifen… So oder so ähnlich könnte es auch Ihren Zuhörern gehen. Nicht, weil Ihre Präsentation schlecht ist, sondern weil unser Gehirn Abwechslung benötigt.

Was dagegen hilft: Stellen Sie Fragen, am besten Schätzfragen, die das Publikum beantworten soll. Solche Fragen eignen sich hervorragend, wenn es um beeindruckende Fakten geht, die in einen Kontext gesetzt werden sollen.

Statt also einfach zu Fragen: „Welche Länge hat das Stromnetz in Deutschland?“ könnte sich eine Variation anbieten: „Würde man ein Seil der Länge unseres Stromnetztes um den Äquator legen, wie oft könnte man es darumlegen?

Der Effekt: Die Gehirne des Publikums werden aus dem Autopilotenmodus gerissen und fangen an, selbst aktiv zu werden. Der eigenen Fantasie beim Ausdenken der Fragen sind dabei keine Grenzen gesetzt!

Abstimmungen / Umfragen

Geht es darum, Meinungen und Stimmungen der Teilnehmer visuell sichtbar zu machen, bieten sich Abstimmungen an. Statt nun aber der Reihe nach die Hände hochheben zu lassen und so einen eher schlechten Vergleich zu erhalten, können Sie farbige Moderationskarten dafür nutzen.

Für jede Option gibt es eine Farbe.

Der Effekt:  Sie erhalten ein für alle sichtbares und stimmiges Bild. Bei sehr engen Abstimmungen kann man in kleinen Gruppen bis ca. 40 Personen auch schnell die Karten abzählen.

Wichtig dabei: Nicht mehr als vier Antwortmöglichkeiten anbieten, sonst wird es unübersichtlich.

Digitale Interaktion

Vielleicht fragen Sie sich nun: Das ist ja alles schön und gut bei kleinen Gruppen, aber wie kann ich solche Abstimmungen und Umfragen unter den Teilnehmern in größeren Gruppen visualisieren?

Hier kommen digitale Tools ins Spiel. Was bis vor einigen Jahren noch fast unvorstellbar war, gibt es heute zum Mitnehmen für die Hosentasche: Digitale Voting Tools oder auch Audience-Repsonse Systeme. Diese machen es möglich, dass Ihre Teilnehmer ganz einfach per Smartphone abstimmen oder Fragen beantworten, die von der Bühne aus gestellt werden.

Der Clou des Ganzen: Die Abstimmungsergebnisse werden in Echtzeit auf dem Beamer angezeigt und bieten eine hervorragende Grundlage für die weitere Diskussion.

So lassen sich Abstimmungen in großen Gruppen durchführen und visualisieren, oder Q&A Sessions gestalten, an denen jeder im Publikum sich aktiv beteiligen kann, ohne ein einziges Wort sprechen zu müssen.

Des Weiteren kann man auf diese Art ganz einfach ein schnelles Brainstorming aus dem Hut zaubern.

Sollten Sie sich jetzt fragen, wo Sie so ein Tool herbekommen, habe ich zwei Möglichkeiten für Sie:

VoxR(.org): Ein Unternehmen aus Deutschland, dass wirklich innovative Lösungen auf diesem Gebiet bietet. Bspw. Echtzeit- Übersetzung für internationale Veranstaltungen, themenbasierte Wortwolken oder ein einfaches Voting. Besonders stimmig für mich: VoxR benötigt nur ganz wenig Datenvolumen und ist in Sachen Datenschutz absolut unbedenklich einsetzbar.

Poll Everywhere (.com): Bietet ein wenig größeren Funktionsumfang, ist kinderleicht zu bedienen und bietet mehr grafische Effekte. Dafür benötigt es deutlich besseren Empfang und mehr Datenvolumen.

Wenn Sie sich jetzt fragen sollten, wie Sie so ein Tool in Ihre Präsentation integrieren können, empfehle ich Ihnen das kostenlose Tool Liveslides. Damit können Sie jede beliebige Website in Ihre Powerpoint® einbetten.

Übrigens nicht nur für sehr große Gruppen geeignet, sondern auch für kleinere.

Mehr zu digitaler Interaktion finden Sie unter https://workshop-helden.de

Behalten fördern – Mit einem Quiz

Wie in der Einleitung schon angesprochen: Wenn es um das dauerhafte Speichern von Inhalten geht, gibt es nichts Besseres als Wiederholung. Gleichzeitig gibt es für Teilnehmergruppen kaum ein abschreckenderes Wort.

Eine Möglichkeit Wiederholung zu gewährleisten und gleichzeitig Interaktion in die Präsentation zu bringen sind Quizzes.

Hier wird kommt neben der Wiederholung auch ein spielerisches Element zum Tragen, denn auf einmal geht es im Publikum auch noch um Wettbewerb. Und das spornt immer an und macht Spaß.

Ein Quiz lässt sich in kleineren Gruppen ganz einfach ohne Hilfsmittel organisieren. Es wird von vorne eine Frage gestellt und wer am schnellsten die Hand hebt, darf zuerst antworten. Die Punkte können auf Flipchart mitnotiert werden.

In größeren Gruppen bietet es sich an, die Teilnehmer in Kleingruppen zusammen zu fassen. Nun spielen die Kleingruppen gegeneinander. Die Teilnehmer können sich beraten und dann die Antwort liefern.

Für alle Innovationsliebhaber gibt es auch eine digitale (und kostenfreie) Alternative: Kahoot(.com). Hier kann das Publikum jeder für sich mit eigenen Devices (Smartphone, Tablet, Laptop) beim Quiz mitmischen. Oder: Wiederum in Kleingruppen. Die Zeit für Antworten lässt sich dabei begrenzen, so dass es zügig voran geht. Und auch hier werden die Ergebnisse direkt in Echtzeit auf der Leinwand angezeigt.

Wichtig bei der Vorbereitung: Die Fragen sollten vorher festgelegt sein, denn meist fällt einem genau dann nichts ein, wenn es muss. Aus eigener Erfahrung lohnt es sich, ein Quiz einmal kurz mit ein paar Unbeteiligten durchzuspielen.

Denn:

Es gibt nichts Schlimmeres als viel zu einfache oder viel zu schwere Fragen. Denn dann geht das Quiz nach hinten los.

Fazit: Interaktive Präsentation

Ich hoffe, in diesem Beitrag waren Möglichkeiten dabei, die auch für Sie in Frage kommen. Mir haben es besonders die digitalen Methoden angetan. Und die bieten mittlerweile jede Menge Möglichkeiten für relativ kleines Budget.

Wie immer gilt dabei: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Es hilft unheimlich, sich langsam ranzutasten und auszuprobieren. Dabei geht bestimmt auch mal etwas schief, aber beim nächsten Mal wird es wieder etwas leichter gehen.

Das Ganze erfordert etwas Mut, denn man ist auf einmal nicht mehr allein Herr der Lage. Mit der Zeit wird sich aber der Erfolg einstellen, denn: Es gibt kaum ein wirksameres Mittel, als da Publikum aktiv in Präsentationen einzubinden.

Weiterführende Links:

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