Angst, vor Gruppen zu sprechen mit Aufmerksamkeitstraining auflösen

Angst, vor Gruppen zu sprechen, ist die Angst vor Gefühlen. Wir haben keine Angst vor der Gruppe. Wir haben auch keine Angst zu sprechen. Es ist die Angst vor Aufmerksamkeit, die uns lähmt. Aufmerksamkeit erzeugt in uns ein Gefühl, das uns nicht vertraut ist. Deshalb gehen wir diesem Gefühl aus dem Weg. Und weil wir dem Gefühl aus dem Weg gehen, kann es uns nicht vertraut werden. Diese Paradoxie hält das Angstmuster aufrecht. Das Vermeidungsverhalten verstärkt es.

 


Vortrag Angst: Auf dem Bild ist Uwe Hampel in einem blauen Businessanzug zu sehen. Er hat die Arme überkreuzt und lächelt.

Du möchtest Deine Angst, vor Gruppen zu sprechen, überwinden und lernen, authentisch und souverän vor ihnen zu kommunizieren?

Kein Problem. Ich löse Deine unbegründete Angst auf. 

Ja, Du hast richtig gelesen: Ich löse Deine unbegründete Angst auf.

Die Angst, vor Gruppen zu sprechen ist unbegründet. Nicht real. Sie existiert nur in Deinem Kopf. 

Deshalb können wir diese Angst auch auflösen – weil sie nur im Kopf existiert und nicht real ist.

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Inhaltsangabe

Ängste können unterschiedlich sein

Die Paradoxie vor der Angst in Gruppen zu sprechen

 

Ängste können unterschiedlich sein

Wenn der Puls mit einer extremen Geschwindigkeit schlägt und die Hände vom Schweiß nass werden, kann sich die Angst vor Gruppen zu sprechen bei vielen Menschen bis zu einer Panik steigern. Eine Redeangst kann Betroffenen regelrecht die Sprache verschlagen. Das Reden vor Publikum wird dann zu einer echten Qual.

Menschen haben verschiedene Ängste. Wodurch diese ausgelöst sind, hat ebenfalls verschiedene Ursachen. Manchen Ängsten kann man aus dem Weg gehen, beispielsweise der Höhenangst, indem man nicht auf Balkone oder Leitern steigt. Doch bei einigen Betroffenen ist der Leidensdruck dadurch so hoch, dass sie dringend etwas dagegen unternehmen möchten. Das gilt vor allem, wenn man im alltäglichen Leben dieser Angst nicht aus dem Weg gehen kann, sondern sie tagtäglich erlebt und in Situationen gerät, in denen man sich unwohl fühlt.

So geht es Menschen mit der Angst vor Gruppen zu sprechen. Denn dies lässt sich weder im privaten noch im beruflichen Rahmen dauerhaft vermeiden.

Die Angst vor sozialen Interaktionen

Wer davon betroffen ist kann versuchen, im privaten Bereich solchen Situationen zu umgehen, in denen er vor Publikum sprechen müsste. Doch gerade im beruflichen Alltag ist dies häufig unumgänglich. Die Angst, vor Gruppen zu sprechen, muss also besiegt werden, oder zumindest so weit zurückgedrängt werden, dass man besser damit umgehen kann.

Nicht jeder der Betroffenen hat dieses ungute Gefühl erst, wenn er vor einer größeren Gruppe sprechen muss. Manche sind schon besonders nervös, wenn es sich um nur eine Person handelt, die jedoch in der Hierarchie über ihnen steht. Mit Vorgesetzten zu kommunizieren ist jedoch in der Arbeitswelt unumgänglich.

Auch kann die Angststörung auftreten, wenn das Gespräch mit autoritären Personen ansteht, oder mit jemandem, der bis dato unbekannt ist. Auch der Inhalt des Gesprächs kann die Angst schüren, beispielsweise, wenn ein Wunsch geäußert werden soll oder wenn Forderungen/Wünsche des Gegenübers abgelehnt werden müssen.

Ganz besonders ins Gewicht fällt für Viele, wenn sie Kritik offen äußern sollen, über eigene Gefühle zu kommunizieren oder auch einfach Smalltalk zu machen. Beruflich einschränken kann die Angst vor Publikum zu sprechen besonders dann, wenn es schwerfällt, an fachlichen Diskussionen teilzunehmen, oder in Meetings aktiv zu werden.

Was ist Sprechangst?

Experten haben eine Definition für diese Angst entwickelt. Sie lautet:

„Sprechängste sind erlernte, flüchtig oder andauernd auftretende Befürchtungen und sorgen, gefühlsmäßige oder körperliche Reaktionen auf vorgestellte oder tatsächlich zu vollziehende „Leistungen“ (vortragen, vorsprechen, rezitieren, vorsingen, sich vorstellen, diskutieren usw.) vor einem imaginären oder realen Publikum.“ (Kriebel 2014)

Doch wie stark man davon betroffen ist und wie groß der Leidensdruck bereits ist, hängt vom persönlichen Empfinden ab. So kann die Angst, vor Publikum zu sprechen, besonders bei Kindern ausgeprägt werden, weil diese bereits in der Schule darunter leiden. Bei anderen tritt sie erst im Erwachsenenalter auf, wenn es um Berufliches geht. Man sollte für sich persönlich darüber klarwerden, wie hoch das Problem mit der Redeangst auf einer erdachten Skala ist.

Als Hilfe kann man sich Fragen stellen wie: Hat die Angst, vor Publikum zu sprechen, berufliche Konsequenzen für mich? Versuche ich aktiv, entsprechenden Situationen aus dem Weg zu gehen? Muss ich privat auf bestimmte Dinge verzichten, um meine Angst beherrschen zu können?

Will ich gegen meine Angst, vor Publikum zu sprechen, etwas unternehmen?

Bis man bereit ist, etwas gegen diese Angst zu unternehmen, muss der Leidensdruck meist recht hoch geworden sein. Auch, ob es Auswirkungen auf die berufliche Entwicklung hat, spielt eine nicht unerhebliche Rolle. Auswirkungen auf das soziale Ausdrucksvermögen können ebenfalls der Auslöser sein, aktiv zu werden.

Es gibt dazu Selbstlernkurse oder Ratgeber; doch oft reichen diese nicht aus. Deshalb sollte man sich fachliche Unterstützung suchen, wenn man die folgenden Probleme für sich in Anspruch nimmt:

  • Vermeidet man aktiv bestimmte Situationen?
  • Bekommt man bereits depressive Verstimmungen?
  • Hat man mit Panikattacken zu kämpfen?
  • Treten körperliche Symptome auf, wie Schlafstörungen und andauernde Müdigkeit?
  • Gibt es gesundheitliche Einschränkungen, wie Herzrasen, Magenschmerzen und ähnliches?

Dies gibt einen Hinweis darauf, dass die Angst, vor Gruppen zu sprechen, bereits ein komplexes Problem geworden ist und therapeutische Hilfe benötigt wird.

Angst ist wichtig – in Maßen

Angst ist ein wichtiges Gefühl, denn es schützt Menschen vor Gefahren. Die Angst, vor Gruppen zu sprechen, einfach so loszuwerden, ist eher unrealistisch. Doch sie sollte beherrschbar werden. Gesunde Angst kann zu Höchstleistungen antreiben und Menschen aktivieren. Deshalb sollte sie nicht komplett ausgeblendet sein. Denn wer Angst vor einer Prüfung hat, wird sich besonders gründlich darauf vorbereiten. Wer mit besonderer Anspannung auf eine Bühne tritt, wird sehr gut sein. Diese positiven Eigenschaften der Angst sollte man nutzen.

Angst, vor Gruppen zu sprechen, ist subjektiv

Wie die Angst erlebt wird, ist unterschiedlich. Denn wer Lampenfieber hat, wird verschiedene Symptome bemerken. Das kann starke Nervosität sein, Hitzeattacken, rote Flecken im Gesicht, Herzrasen, Magenschmerzen etc. Diese kommen zu Stande, weil Stress und Angst vom Körper und besonders dem vegetativen Nervensystem verstärkt werden. Es werden Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt. Dies war in der Urzeit der Menschen wichtig, um bei Gefahr kämpfen oder fliehen zu können. Heute verursacht diese Energie das Lampenfieber, das vielen von uns zu schaffen macht.

Doch eine richtige Dosierung des Lampenfiebers ist wichtig. Ist man etwas aufgeregt, vor Publikum zu sprechen, kann das durchaus positiv sein. Aber zu starke Aufregung lässt uns eine schlechte Leistung bringen oder sogar die entsprechende Situation vermeiden.

Wer vor eine Gruppe von Menschen treten muss, um sich dort zu präsentieren, macht sich verschiedene Gedanken dazu:

  • Wie werde ich mit meinem Tun ankommen?
  • Gibt es positive oder negative Reaktionen auf das, was ich sage?
  • Was denken die Zuhörer von mir?
  • Werde ich sogar ausgelacht?

Man hat also Angst vor der Bewertung der Anderen. Doch meist ist dies nur eine Übertragung der eigenen Bewertung auf die Reaktion der anderen Menschen.

Wie macht sich die Angst, vor Publikum zu sprechen, bemerkbar?

Die Angst kann sich auf verschiedenen Ebenen bemerkbar machen.

  • Der Gedanklichen
  • Der Körperlichen
  • Im Verhalten

Auf der gedanklichen Ebene entwickelt man die Angst durch die eigene Bewertung und die entsprechenden Gedanken. Die Situation, in der vor Gruppen gesprochen werden muss, wird als Bedrohung empfunden. Man fürchtet, diese nicht bewältigen zu können oder gedanklich werden Horrorszenarien durchgespielt. Betroffene gehen fest von eigenem Versagen aus. Diese Bewertungsmuster können vor der eigentlichen Situation auftreten, aber auch währenddessen oder danach. Auch wenn die Szenarien mit hoher Wahrscheinlichkeit nie eintreten werden, so hemmen sie doch unsere Leistung und machen sich in einer ungünstigen Körpersprache bemerkbar.

Auf der körperlichen Ebene empfinden wird eine soziale Bedrohung, und die oben beschriebenen Symptome können auftreten. Das hat zur Folge, dass manch ein Betroffener nach einer Rede körperlich völlig erschöpft ist. Ähnliche Reaktionen des Körpers kennt man von anderen „Belastungssituationen“, wie Hitze oder Kälte, Sport, Sex oder auch der Einnahme von Medikamenten und Aufputschmitteln.

Die körperlichen Symptome werden allerdings erst durch die entsprechenden Gedanken zur Angst; allein können sie noch nicht der Angst zugeordnet werden.

Im Verhalten zeigt sich die Angst, vor Gruppen zu sprechen, vor allem so: die Körperhaltung zeigt angespannte Muskulatur, zittrige Hände oder Körperstarre; manche bewegen sich monoton immer wieder gleich. Es kann auch ein starrer Gesichtsausdruck auftreten, eine angespannte Gesichtsmuskulatur oder die Vermeidung von Augenkontakt zum Publikum. Auch häufiges Schlucken oder Räuspern ist Ausdruck der Angst.

Für die Zuhörer sichtbar werden auch eine erhöhte Atemfrequenz, bis hin zum „Luftschnappen“, schnelles Sprechen oder unpassende Pausen, Wortfindungsstörungen und viele Versprecher. Auf der Verhaltensebene sind auch stimmliche Veränderungen festzustellen, wie leises Sprechen, hohe Stimmlage oder eine mechanische Sprachmelodie bzw. zittrige Stimme. Alles in Allem kann die Angst Verlangsamen oder alles schneller ablaufen lassen.

Fazit:

Wer solche Symptome an sich feststellt, sollte mit therapeutischer Hilfe versuchen, Veränderungen auf einer der Ebenen zu erreichen. In der Regel wird damit auch auf einer der anderen Ebenen eine Verbesserung erreicht.


Die Paradoxie der Angst vor dem Sprechen in Gruppen

  1. Ursachen der Angst vor dem Sprechen in Gruppen
    1.1. Psychologie der Aufmerksamkeit: Wieso wir das Rampenlicht scheuen.
    1.2. Die emotionale Komponente: Keine Angst vor der Gruppe, sondern vor dem Gefühl.
  1. Das emotionale Dilemma: Vertrautheit mit der Angst
    2.1. Die Angst vor dem Unbekannten: Warum neue Gefühle abschrecken.
    2.2. Vermeidung als Feind: Der Teufelskreis der Angstverstärkung.
  1. Die Rolle der Aufmerksamkeit bei der Angst vor Gruppen
    3.1. Im Blickfeld: Die Bürde der Beobachtung.
    3.2. Aufmerksamkeit und Angst: Wenn Sichtbarkeit lähmt.
  1. Strategien zur Überwindung der Angst vor dem Gefühl
    4.1. Aufmerksamkeitstraining nach Uwe Hampel für die Überwindung der Angst.
    Im Vordergrund dieses Abschnitts steht die Wichtigkeit, Aufmerksamkeit zu Konditionieren. Auf dem Weg zu mehr Gelassenheit im Fokus der Aufmerksamkeit ist es essenziell, seinen Körper an das Gefühl zu gewöhnen, das entsteht, wenn ich aufmerksam zu ihm bin oder andere es sind. Im Kern geht es darum, zu lernen, aufmerksam zu mir selbst zu sein. Aufmerksamkeitstraining nach Uwe Hampel ist wie Jogging: je mehr du läufst, desto besser wird deine Kondition. Je mehr Aufmerksamkeit du dir schenkst, desto mehr Aufmerksamkeit kannst du von anderen Menschen aushalten. Klingt logisch, nicht wahr?
    4.2. Schaffung von Vertrauen: Langfristige Lösungen gegen die Angst.
  1. Psychologische Ansätze und Therapieoptionen
    5.1. Professionelle Unterstützung: Therapien gegen die Angst vor Gruppen.
    5.2. Selbstermächtigung: Eigeninitiative im Umgang mit Sprechängsten.

 

1. Ursachen der Angst vor dem Sprechen in Gruppen

Die Angst, vor Gruppen zu sprechen, auch als Lampenfieber oder Sprechangst bekannt, ist ein verbreitetes Phänomen und hat multiple psychologische Wurzeln. Um diesen Zustand zu überwinden, müssen wir zunächst seine Ursprünge verstehen.

1.1. Psychologie der Aufmerksamkeit: Wieso wir das Rampenlicht scheuen

Das Gefühl, alle Augen auf sich gerichtet zu haben, kann überwältigend sein. Das Zentrum dieser Angst liegt in unserer natürlichen Reaktion auf Aufmerksamkeit. Aus evolutionsbiologischer Sicht kann Aufmerksamkeit zweischneidig sein: Während sie einerseits für sozialen Status und Anerkennung sorgen kann, signalisiert sie andererseits auch potenzielle Gefahr – wir werden beobachtet, bewertet und vielleicht auch beurteilt. Diese tief verwurzelte Vorsicht kann dazu führen, dass viele von uns Auftritte vor einem Publikum meiden. Das Gehirn assoziiert den Akt des öffentlichen Sprechens mit möglichen negativen Szenarien, die von Ablehnung bis hin zu Blamage reichen können.

1.2. Die emotionale Komponente: Keine Angst vor der Gruppe, sondern vor dem Gefühl

Es ist nicht die physische Präsenz der Gruppe, die Angst auslöst, sondern die Vorahnung der emotionalen Erfahrung, die mit dem Sprechen vor anderen verbunden ist. Diese Antizipation von Stress, Peinlichkeit oder Scham ist oft schlimmer als die eigentliche Situation. Wir fürchten uns vor einem emotionalen Zustand, der als bedrohlich wahrgenommen wird – vor den Symptomen wie Herzklopfen, Schwitzen und Zittern, die unser Körper als Reaktion auf die empfundene Gefahr zeigt. Das vertraute Gefühl in Sicherheit wird dem ungewohnten Zustand der Verwundbarkeit vorgezogen.

In der Konsequenz verstärkt diese Furcht vor dem Fühlen die Vermeidungshaltung. Sich der Angst nicht zu stellen und Situationen zu meiden, in denen sie aufkommen könnte, verstärkt das Gefühl von Angst langfristig. Nur durch die Auseinandersetzung mit der Angst und den sie auslösenden Emotionen kann diese Abwärtsspirale durchbrochen und ein neuer, vertrauterer und selbstbewusster Umgang mit öffentlichen Sprechsituationen entwickelt werden.

Die Erkenntnis dieser Muster ist der erste Schritt zur Überwindung der Angst vor dem Sprechen in Gruppen. Indem wir akzeptieren, dass es die Angst vor den Gefühlen ist, die uns am meisten lähmt, können wir beginnen, konstruktive Wege zu finden, um mit dieser Herausforderung umzugehen und letztlich ein neues Level an Selbstvertrauen und Kompetenz in der Kunst des öffentlichen Redens zu erreichen.

2. Das emotionale Dilemma: Vertrautheit mit der Angst

Die innere Arbeit am Umgang mit der Angst vor dem Sprechen in Gruppen erfordert eine gewisse Vertrautheit mit unseren Gefühlen und Empfindungen. Doch gerade diese Nähe zu unseren emotionalen Zuständen ist es, die oftmals eine Herausforderung darstellt. Denn während wir nach Sicherheit und Wohlbefinden streben, macht uns das Unbekannte in Form von ungewohnten Gefühlen und Reaktionen Angst.

2.1. Die Angst vor dem Unbekannten: Warum neue Gefühle abschrecken

Als Menschen sind wir darauf programmiert, das Bekannte und Vertraute zu bevorzugen, während das Neue und Unbekannte häufig Bedrohungsgefühle hervorruft – eine grundsätzliche evolutionäre Schutzfunktion. Im Falle von öffentlichem Sprechen ist es oft die Unvorhersehbarkeit der eigenen emotionalen Reaktionen, die Angst schürt. Wer sich selten in solche Situationen begibt, hat wenig Gelegenheiten, sich an die damit verbundenen Gefühle zu gewöhnen. Das Unbekannte bleibt bedrohlich und das Gehirn schlägt Alarm, selbst wenn objektiv keine Gefahr vorliegt. Dies erklärt, warum es so schwer sein kann, sich aus dem Griff der Angst zu lösen – es geht um die Furcht vor den eigenen, unerforschten emotionalen Tiefen.

2.2. Vermeidung als Feind: Der Teufelskreis der Angstverstärkung

Die Entscheidung, potenziell angstauslösenden Situationen aus dem Weg zu gehen, verstärkt nicht nur das Muster der Vermeidung, sondern auch die Angst selbst. Jedes Mal, wenn wir einer Herausforderung ausweichen, bestätigen wir intern die Vorstellung, dass öffentliches Sprechen eine Bedrohung ist sowie die Idee, dass wir ihr nicht gewachsen sind. Dies führt zu einer Verringerung des Selbstvertrauens und zu einer Verstärkung des Glaubens, dass wir in der Tat Angst haben sollten – ein klassischer Teufelskreis.

Um diesen Zyklus zu durchbrechen, müssen wir mutig genug sein, uns den Situationen zu stellen, die Furcht hervorrufen. Jede Begegnung mit der Angst, die nicht zu einer Katastrophe führt, schwächt ihre Macht über uns und lehrt unseren Geist, dass die Angst bewältigbar ist. Dieser Ansatz erfordert Geduld und Beständigkeit, kann aber langfristig zu einer tiefgreifenden Veränderung in der Wahrnehmung von öffentlichem Sprechen und der damit verbundenen Angst führen.

Indem wir uns den emotionalen Wurzeln unserer Angst stellen, beginnen wir, die Kontrolle zurückzugewinnen. Mit jeder erfolgreich gemeisterten Präsentation oder Ansprache wird das Unbekannte ein Stück vertrauter und die Angst ein Stück weniger bedrohlich. So lässt sich der Teufelskreis der Angst schrittweise auflösen.

3. Die Rolle der Aufmerksamkeit bei der Angst vor Gruppen

Das Phänomen der Sprechangst muss immer im Zusammenhang mit der Aufmerksamkeit, die einer sprechenden Person zuteilwird, betrachtet werden. Diese Zurschaustellung vor einem Publikum ist eine Schlüsselfigur in dem Drama der Angst vor dem Reden in Gruppen.

3.1. Im Blickfeld: Die Bürde der Beobachtung

Wenn wir vor einer Gruppe sprechen, wird die Aufmerksamkeit der Zuhörenden auf uns gerichtet. Diese geballte Wahrnehmung durch andere kann einen enormen Druck erzeugen. Viele Menschen fühlen sich in solchen Augenblicken wie unter einem Mikroskop, wo jede Geste, jede Wortwahl und jede Unsicherheit scheinbar kritisch analysiert wird. Diese intensive Beobachtung kann unser Nervensystem in einen Zustand hoher Wachsamkeit, den sogenannten „Kampf-oder-Flucht“-Modus, versetzen. Die natürliche Reaktion darauf incl. Symptomen wie beschleunigte Herzrate, verstärktes Schwitzen und zittrige Hände, ist in Wirklichkeit eine alarmierte Reaktion unseres Körpers auf die Situation, die als potenzielle Gefahr interpretiert wird.

3.2. Aufmerksamkeit und Angst: Wenn Sichtbarkeit lähmt

Die Aufmerksamkeit, die uns während eines Vortrags oder einer Präsentation zukommt, erzeugt nicht nur Druck, sondern kann auch zu einer lähmenden Angst führen – der Angst, vor Gruppen zu sprechen. Die Vorstellung, sichtbar und verletzlich zu sein, kann überwältigend sein und sich auf unsere Fähigkeit, klar zu denken und zu kommunizieren, negativ auswirken. Was vielen jedoch nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass die meisten Zuhörer empathisch und verständnisvoll sind. Sie identifizieren sich eher mit dem Sprechenden, da sie meist selbst schon in ähnlichen Situationen waren.

Um diese Angst zu überwinden, ist es wichtig, eine realistischere und wohlwollendere Sicht auf die Aufmerksamkeit der anderen zu entwickeln. Techniken wie Achtsamkeit und positive Visualisierung können helfen, die Wahrnehmung von Aufmerksamkeit von einer Bedrohung zu einer Gelegenheit für Verbindung und Austausch umzulenken. Effektive Vorbereitung und Übung vor kleineren, unterstützenden Gruppen bauen Vertrauen in die eigene Fähigkeit auf, mit Aufmerksamkeit umzugehen.

Tiefgreifende Erkenntnisse über die Mechanismen der Angst und die Rolle der Aufmerksamkeit können Betroffenen dabei helfen, das nächste Mal, wenn sie vor einer Gruppe stehen, ein Gefühl der Befähigung zu empfinden, statt von Angst überwältigt zu werden. Durch die Auseinandersetzung mit der erlebten Aufmerksamkeit und einem besseren Verständnis ihrer Wirkung kann ein bedeutsamer Schritt hin zu mehr Selbstvertrauen und Redekompetenz gemacht werden.

4. Strategien zur Überwindung der Angst vor dem Gefühl

Die Bekämpfung der Angst vor dem Sprechen in Gruppen ist ein Prozess, der sowohl psychologisches Verständnis als auch praktische Übungen umfasst. Es gibt effektive Strategien, die helfen können, den Teufelskreis der Angst zu durchbrechen und die Macht des Gefühls über unser Verhalten zu mindern.

4.1. Aufmerksamkeitstraining nach Uwe Hampel für die Überwindung der Angst

Eine der verheißungsvollsten Techniken ist das Aufmerksamkeitstraining, wie es von Uwe Hampel vorgeschlagen wird. Hierbei geht es um Konditionierung und die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Aufmerksamkeit. Die Analogie zum Jogging ist treffend: Je mehr man der Aufmerksamkeit ausgesetzt ist, desto widerstandsfähiger wird man gegenüber den damit einhergehenden Gefühlen.

Das Training beginnt in der Regel mit der Steigerung der Selbstwahrnehmung; man übt, aufmerksam gegenüber den eigenen Persönlichkeitsmerkmalen zu sein. Im Prinzip gehen Sie auf eine Entdeckungsreise zu sich selbst. Sie nehmen all Ihre Persönlichkeitsmerkmale wahr, ohne sie zu bewerten.

Die Grundannahme: Je aufmerksamer du im Innen zu die selbst bist, desto mehr Aufmerksamkeit kannst du auch von außen aushalten. Anders ausgedrückt: Je vertrauter es dir ist, aufmerksam zu dir zu sein, desto mehr Aufmerksamkeit kannst du von anderen Menschen ertragen.

Aufmerksamkeitstraining als Konditionierung

Die Grundidee dieses Trainings ist vergleichbar mit einem körperlichen Workout: Je mehr wir unsere Aufmerksamkeitsmuskeln trainieren, desto stärker und resistenter werden sie. Hampels Ansatz betont, dass wir uns zunächst mit unserer eigenen Aufmerksamkeit auseinandersetzen müssen, bevor wir lernen können, die Aufmerksamkeit anderer auszuhalten. Dieses Selbstbewusstsein ist die essentielle Basis für das Ertragen von fremder Beobachtung.

Selbstwahrnehmung

Das Training beginnt mit dem Üben von Aufmerksamkeit zu sich selbst. Dazu gehört, das Bewusstsein für die eigenen Persönlichkeitsmerkmale, Talente, Vorlieben, Schwächen, Stärken, Leidenschaften usw.

Emotionalisieren und kommunizieren

Im Rahmen des Trainings werden aus den durch Selbstwahrnehmung gefundenen Merkmalen Sätze formuliert. Jeder Satz wird mit einer Emotionen/einem Gefühl verknüpft. Die Sätze werden jetzt als Voice-Recording auf das Smartphone gesprochen und abgehört. So oft, bis mir meine Stimme vertraut geworden ist und mir das gefällt, was ich höre.

4.2. Schaffung von Vertrauen: Langfristige Lösungen gegen die Angst

Vertrauen ist sowohl das Ziel als auch der Schlüssel zur Überwindung von Sprechängsten. Langfristig sollen Übende lernen, sich auf ihre Fähigkeiten zu verlassen und die eigenen Kompetenzen zu stärken. Dafür muss ein Umfeld geschaffen werden, in dem Fehler erlaubt und sogar willkommen sind, denn sie sind Teil des Lernprozesses.

Zu den Techniken, die das Selbstvertrauen steigern und damit die Angst reduzieren können, gehört das regelmäßige Üben des Sprechens – sei es im Rahmen eines Toastmasters-Clubs, bei einem Rhetorikkurs oder durch das Halten von Vorträgen vor Freunden und Familie. Feedback spielt dabei eine wesentliche Rolle, denn es ermöglicht das Erkennen und Verbessern von Schwächen sowie das Bewusstwerden und Festigen von Stärken.

Außerdem fördern Techniken wie das positive Visualisieren des Erfolgs eines Vortrags oder das mentale Durchspielen einer Rede das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Durch die mentalen Proben gewöhnt sich das Gehirn daran, die Situation als sicher und kontrollierbar zu empfinden.

Eine kontinuierliche Anwendung der genannten Techniken führt schrittweise dazu, dass die Angst vor dem Sprechen in Gruppen abnimmt. Die dadurch gesteigerte Selbstsicherheit erlaubt es dem Einzelnen, mit mehr Gelassenheit und Kompetenz vor anderen zu sprechen. Durch die konkrete Erfahrung, angstbesetzte Situationen bewältigt zu haben, stärkt sich auch das Vertrauen in die eigene Resilienz und Bewältigungskapazität. Letztlich sind es häufig die kleinen, kontinuierlichen Fortschritte und Erfolgserlebnisse, die zu langfristigen Lösungen gegen die Angst beitragen.

5. Psychologische Ansätze und Therapieoptionen

Die Angst vor dem Sprechen in Gruppen stellt nicht nur ein Hindernis im Alltag vieler Menschen dar, sondern kann auch zu nachhaltigen Beeinträchtigungen im beruflichen und privaten Umfeld führen. Psychologische Ansätze und Therapieoptionen bieten hierbei eine wissenschaftlich fundierte Unterstützung und eröffnen Wege, um die Angst effektiv zu bewältigen.

5.1. Professionelle Unterstützung: Therapien gegen die Angst vor Gruppen

Eine entscheidende Ressource im Kampf gegen die Sprechangst ist professionelle Hilfe. Therapiemethoden wie die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) sollen Personen dabei unterstützen, ihre negativen Gedankenmuster und Verhaltensweisen, die die Angst aufrechterhalten, zu identifizieren und zu ändern. Im Kern der KVT steht das Prinzip, dass unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen miteinander verbunden sind. Indem man lernt, die irrationalen und angstfördernden Gedanken zu erkennen und durch positive, ermutigende zu ersetzen, kann die emotionale Antwort auf die Angst verändert werden.

Ein weiterer Ansatz ist die Expositionstherapie, bei der sich Betroffene schrittweise und kontrolliert genau den Situationen aussetzen, die Angst auslösen. Das Ziel ist es, die Angst abzubauen, indem man wiederholt erlebt, dass die befürchteten negativen Konsequenzen des Sprechens in Gruppen nicht eintreten und man effektiv mit der Situation umgehen kann.

5.2. Selbstermächtigung: Eigeninitiative im Umgang mit Sprechängsten

Neben den professionell angeleiteten Therapieansätzen gibt es ebenfalls vielfältige Möglichkeiten zur Selbsthilfe, die Eigeninitiative und aktive Beteiligung erfordern. Dazu gehört das informierte Selbststudium über Angstmechanismen und deren Bewältigung, was bereits eine Form der Selbstermächtigung darstellen kann. Informationsquellen sind unter anderem Fachbücher, Workshops oder Online-Kurse.

Gleichzeitig liefert die positive Psychologie nützliche Werkzeuge und Techniken zur Stärkung der Resilienz. Dazu zählen beispielsweise das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs, das Praktizieren von Achtsamkeit und Meditation sowie das Aufbauen eines unterstützenden sozialen Netzwerks.

Die Kombination aus Verständnis für die psychologischen Hintergründe der Sprechangst und die Anwendung praktischer Techniken zur Angstbewältigung bieten ein solides Fundament für den Weg zu mehr Selbstvertrauen und Redefertigkeit. Durch die Integration professioneller Therapieansätze mit Schritten der Eigeninitiative kann jeder Einzelne individuell abgestimmte Strategien entwickeln und anwenden, um Sprechängste zu überwinden und in Gruppen mit mehr Sicherheit und Überzeugungskraft zu kommunizieren.

Weiterführende Links:

 

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