Erfolgreich mit der Ehefrau kommunizieren

Vielen Ehemännern ist die Art und Weise der Kommunikation ihrer Ehefrauen ein Rätsel. Ein wesentlicher Grund für die meisten Scheidungen.

Denn wer nicht miteinander reden kann, wer aneinander vorbei redet und sich nicht verständlich machen kann, wird sich mit der Zeit auseinander leben. Um eine glückliche Beziehung oder Ehe leben zu können, muss man sich der Unterschiede zwischen Männern und Frauen bewusst werden. Vor allem auch im Hinblick darauf, was an weiblicher Kommunikation anders ist als an männlicher und wie Mann mit diesen Unterschieden konstruktiv umgehen kann. Die FMMB-Methode liefert einen alltagstauglichen und leicht umsetzbaren Ansatz!

Bedürfnisse – gleich und trotzdem anders

Um konstruktiv mit Frauen zu kommunizieren, ist es nicht nötig, eine „Fremdsprache“ zu lernen. Es genügt, sich mit den unterschiedlichen Bedürfnissen von Frauen und Männern auseinanderzusetzen und Verständnis dafür zu entwickeln. Die Frau-Mann-Meta-Bedürfnis-Methode (FMMB) identifiziert vor allem drei wichtige Aspekte, die auch in der Kommunikation relevant sind:

„Sein“ und „Machen“

Jeder Mensch – ob weiblich oder männlich – hat das Bedürfnis nach Wahrnehmung. Wir wünschen uns Anerkennung und Aufmerksamkeit. Doch während Männer dies hauptsächlich über ihre Leistungen zu erreichen versuchen, möchten Frauen für ihr Frau-Sein anerkannt werden. Sie möchten für ihr Wesen und ihre Eigenschaften geschätzt werden. In der Kommunikation macht sich das so bemerkbar: Männer berichten häufig stolz von ihren Leistungen, also davon, was sie gemacht und geschafft haben und möchten dafür auch gelobt werden. Die Frau hingegen möchte, dass ihr Partner ihre neue Frisur oder ein tolles Outfit an ihr bemerkt. Oder sie erzählt stolz, was sie für andere getan hat und möchte Anerkennung dafür, wie aufopfernd und liebevoll sie ist.

„Ich“ und „Andere“

Ein weiterer großer Unterschied in den Bedürfnissen bezieht sich auf die grundlegende Ausrichtung nach „Ich“ und „Andere“. Frauen möchten evolutionär bedingt für andere da sein und identifizieren sich auch über das Glück von anderen Menschen in ihrem Umfeld. Sie kümmern sich gerne um ihre Liebsten und ziehen daraus auch ihre Zufriedenheit. Die männliche Herangehensweise ist tendenziell mehr auf das „Ich“ fokussiert. Männer möchten die besten sein und gewinnen, wobei die Gefühle der anderen – also die der Verlierer – keine oder kaum Relevanz haben. In der Kommunikation drückt sich das natürlich auch aus. Frauen sprechen häufig über andere Menschen, aber damit indirekt auch über sich selbst. Sie freuen sich z.B. darüber, dass die Nachbarin jetzt durch einen Kontakt, den sie gelegt hat, endlich einen neuen Job gefunden hat. Als Mann sollte man hier lernen, die Zwischentöne herauszuhören und immer im Kopf zu behalten, dass die Frau sich sehr stark über das Glück von anderen identifiziert.

„Wir“ und „Haben“

Dieser Unterschied – bzw. das fehlende Verständnis für diesen Unterschied – ist ein häufiger Grund für Trennungen. Er beschreibt die grundsätzliche Herangehensweise an eine Beziehung: Männer sind bereits zufrieden, wenn sie eine Frau „haben“, während Frauen sich mit ihrem Partner ein „Wir-Gefühl“ wünschen. Das kann zum Beispiel über schöne, gemeinsame Tätigkeiten oder einen tollen Urlaub zu zweit entstehen, doch auch im Alltag ist es für die Frau sehr wichtig, sich als Team fühlen zu können. Das versucht sie in der Regel über Kommunikation herzustellen. Sie spricht über ihren Tag, teilt unwichtig erscheinende Details mit dem Partner und erwartet sich das auch von ihm. Denn dadurch will sie ihren Alltag mit dem Partner teilen und auch an seinem Alltag teilhaben!

Was bedeutet das nun für die Kommunikation mit Frauen im Allgemeinen?

Frauen haben ein stark nach Außen geprägtes Selbstverständnis: sie möchten Anerkennung für ihr Frau-Sein, für ihre Aufopferungs- und Hilfsbereitschaft für andere und sie möchten ein „Wir-Gefühl“ in der Beziehung spüren. All diese Bedürfnisse kann der Mann durch aufmerksames Zuhören und die Einordnung des Gesagten in diese drei Meta-Bedürfnisse erfüllen.

Als Mann sollten Sie nicht der Versuchung erliegen, das „Geplapper“ der Frau als irrelevant abzustempeln. Denn sie versucht damit lediglich, ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Das sind dieselben Bedürfnisse, die auch Sie als Mann haben – nur eben in anderer Kleidung. Männer sind außerdem sehr lösungsorientiert. Das ist eine tolle Eigenschaft, die jedoch meistens in der Kommunikation mit Frauen absolut fehl am Platze ist. Wenn eine Frau von einem Problem redet, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sie einen guten Rat erhalten möchte. Sie will vielleicht nur ihre Gedanken teilen und Verständnis für ihre Gefühle bekommen. Halten Sie sich also mit Ratschlägen zurück, sofern Sie nicht explizit danach gefragt werden!

Tipps für die eigene Ehe

Die Kommunikation mit der eigenen (Ehe-)Frau läuft natürlich nach demselben Muster ab, wie die Kommunikation mit anderen Frauen. Wenn Sie diese drei simplen Tipps befolgen, können Sie die Bedürfnisse Ihrer Frau befriedigen und eine harmonische und glückliche Beziehung führen:

Hören Sie zu!

Achten Sie auf die Zwischentöne. Was will Sie eigentlich mit dem Erzählten ausdrücken? Möchte Sie ihren Alltag mit Ihnen teilen, oder will sie vielleicht Anerkennung für ihr Frausein? Sparen Sie sich gute Ratschläge, sofern Sie nicht direkt danach gefragt werden. Versuchen Sie lieber, das Gesagte einem der Meta-Bedürfnisse zuzuordnen und entsprechend darauf zu reagieren.

Erzählen Sie!

Ihre Frau interessiert sich für Ihren Alltag. Sie kann nicht immer an Ihrer Seite sein, möchte aber wissen, was ihren Partner beschäftigt und bewegt, was er im Büro erlebt hat, wer die Kollegen sind und worüber er sich geärgert oder gefreut hat. Das erzeugt das für sie so wichtige „Wir-Gefühl“. Also erzählen Sie – gerne im Detail und gerne auch Dinge, die Sie eigentlich für irrelevant halten!

Geben Sie Anerkennung!

Wie oben beschrieben wünschen sich Frauen Anerkennung für ihr Wesen, für ihr Dasein als Frau. Warten Sie mit Ihrem Lob nicht darauf, dass die Frau etwas in Ihren Augen Tolles macht (wobei sie natürlich auch hier nicht mit Lob geizen sollten), sondern machen Sie ihr Komplimente für Ihr Wesen. Loben Sie sie für ihre hingebungsvolle Art, für ihre Sanftmütigkeit oder auch dafür, dass sie sich auch nach Jahren noch schick für sie macht!

Mit Frauen reden: der Schlüssel zu guten Beziehungen

Wenn Sie verstanden haben, warum Frauen so kommunizieren, wie sie kommunizieren, wird es Ihnen leichter fallen, entsprechend darauf zu reagieren. Dann können Sie Ihrer Frau die Wertschätzung entgegenbringen, die sie braucht und dann wird auch Ihre Beziehung harmonisch und liebevoll verlaufen.