Für sehr viel mehr Menschen ist Redeangst ein großes Problem. Ca. 30 Prozent aller Menschen fällt es sehr schwer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit anderer zu stehen. Viele Betroffene würden ihre Redeangst gern überwinden und gelassen mit Aufmerksamkeit umgehen können. Redeangst wird in der Medizin/Psychologie als leichte Form der Sozialangst gewertet. Eine extreme Ausprägung von Redeangst/Sprechangst/Kommunikationsangst („krankhafte“ Form) wird als Logophobie bezeichnet. Sie ist gekennzeichnet durch ein konsequentes Vermeidungsverhalten von Situationen, in denen die Aufmerksamkeit von anderen Menschen auf die eigene Person fokussiert ist.
Bei der Logophobie handelt es sich um eine psychogene Redestörung, die den normalen Redefluss beeinträchtigt und kann als eigenständiges Störungsbild auftreten. Aber auch als Zusatzstörung bei verschiedenen Sprach-, Sprech-, Rede- und Stimmstörungen. Besonders betroffen sind Menschen, die Stottern oder unter Mutismus leiden.
Die Stärke und Persistenz dieser Angst erscheint dem Beobachter – und oftmals dem Betroffenen selbst – als unangemessen in Bezug auf mögliche, mit dem Reiz verbundene Schädigungen (phobische Qualität).
Die phobische Grundkomponente bei Logophobie ist eine dauerhafte stark unangemessene Angst in Sprechsituationen, in denen keine reale Gefahr oder Bedrohung besteht.
Die Angst führt zu einer Vermeidung von Situationen (Vermeidungsverhalten), in denen Betroffene der Aufmerksamkeit anderer Menschen ausgeliefert sind. Dadurch wird es ihnen unmöglich, eigene Wünsche und Bedürfnisse anderen Menschen mitzuteilen.
Und genau dieses Unterdrücken der eigenen Bedürfnisse hält die Logophobie aufrecht.
Abgrenzung der Logophobie von der Sprechangst
Häufig werden die Begriffe Sprechangst und Logophobie in der Bevölkerung als ein und dasselbe betrachtet. Allerdings unterscheiden sich die Ängste in ihrer Intensität und Kontexten, deshalb ist eine genauere Betrachtung hilfreich.
Sprechängstlichkeit wird als eine Störung des „normalen“ Sprechens einer gesunden Person angesehen.
Logophobie hingegen ist die pathologisch übersteigerte, situationsunangemessene Angst.
Also lediglich bei der Logophobie handelt es sich um eine tatsächliche Krankheit.
In jeder Kommunikationssituationen stellt sich der Kommunikationspartner mit jeder Äußerung der Kritik seiner Gesprächspartner bzw. Hörer. Und er steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Werden vom Sprecher in einer mündlichen Kommunikation die Fähigkeiten der Gesprächspartner höher bewertet als die eigenen, führt dies möglicherweise zu dem Phänomen Sprechangst.
Logophobie umfasst gegenüber der Sprechangst bereits klinisch relevantere, intensivere Ängste, die im Vergleich zur Sprechangst auch stärker und enger mit Flucht und Vermeidung solcher Situationen verbunden sind. Die Eigenbewertungsmuster scheinen hier wesentlich stärker ausgeprägt zu sein.
Aus Wikipedia: Im englischsprachigen Raum hat der Begriff glossophobia (= Angst, öffentlich zu sprechen) deshalb weithin Fuß fassen können, weil die (freie) öffentliche Rede dort traditionell eine größere kulturelle Rolle spielt als z. B. im deutschsprachigen Raum. Der Anteil der Menschen, die von glossophobia befallen sind, wird in verschiedenen gedruckten und Internetquellen mit 41 %[1][2] bzw. 75 %[3] beziffert, wobei Nachweise, aus welchen Untersuchungen diese Zahlen stammen, jedoch stets fehlen.
Störungsbild der Logophobie
Bei der Logophobie handelt es sich um eine psychogene (psychisch bedingte) Redestörung. Der normale Redefluss ist beeinträchtigt.
Logophobie kann als eigenständiges Störungsbild auftreten oder in Kombination mit verschiedenen Sprach-, Sprech-, Rede- und Stimmstörungen – insbesondere bei Stottern und Mutismus.
Logophobie bezieht sich auf den Zustand der krankhaften Sprechangst in einer Publikumssituation.
Aufgrund ihrer phobischen Grundkomponente definiert man Logophobie als eine unangemessene, dauerhafte und starke Angstreaktion in Sprechsituationen, von denen keine reale Gefahr oder Bedrohung ausgeht.
Die starke Angstreaktion ist mit entsprechenden Vermeidungs- und Fluchttendenzen verbunden. Diese treten in unterschiedlicher Art und Weise auf. Können aber reduziert und ausgeglichen werden. Versucht das Individuum angstauslösende Sprechsituationen zu meiden, wird es ihm oft unmöglich, seine Anliegen und Bedürfnisse zu verwirklichen. Logophobie sollte immer von qualifizierten Therapeuten/Therapeutinnen behandelt werden.