Selbstvertrauen stärken – sich selbst bewusst sein

Selbstvertrauen – Selbstbewusstsein – Selbstwertgefühl – Selbstbild – Selbstachtung —– Aller guten Dinge sind 5!

„Du brauchst mich!“ Das Sebstwertgefühl.

Die synonyme Verwendung dieser fünf Bezeichnungen und die unscharfe Begriffsabgrenzung sollte für das Verständnis des nachfolgenden Textes keine Hürde darstellen.

Nachfolgender Text handelt von:

  • den Ursachen eines geringen Selbstbilds
  • der Stärkung des Selbstwertgefühls
  • der Akzeptanz der eigenen Person
  • den Ratschlägen für mehr Selbstvertrauen

 

Der/Die Leser/in wird unumwunden zustimmen, dass ein starkes Selbstvertrauen sowohl für den Privatbereich als auch für die berufliche Entwicklung eine Grundvoraussetzung ist, um ein zufriedenes, erfolgreiches und glückliches Leben zu führen.

Die zentrale und bedeutende Frage lautet:

Was kann jeder Einzelne tun, um sein minimales Selbstwertgefühl zu steigern?

Hintergründe eines geringen Selbstbewusstseins

Wenn man kein Vertrauen zu sich selbst hat, viele Dinge zaghaft angeht und sich zumeist verschüchtert zeigt, resultiert dieses Verhalten aus dem Sozialisierungsprozess in der Kindheit. In frühen Kinderjahren sammelte man Erfahrungen, die das Gefühl manifestierten, dass man nicht genügt und/oder vieles falsch macht und dass etwas mit einem nicht stimmt. Ein solch mangelndes Selbstbild ist ergo erlernt bzw. anerzogen.

Diese Erlebnisse und tradierten Erfahrungen etablieren einen kritischen Mahner in der später erwachsenen Person, der missbilligend, prüfend und urteilend über alle Taten wacht und keine positiven, motivierenden oder stärkenden Worte übrig hat. Dieser kontinuierliche Kritiker unterhöhlt und perforiert das Selbstwertgefühl und führt die Prozesse aus der Kindheit im Erwachsenenalter erfolgreich und fortwährend bestätigend fort.

Diese innere Stimme betitelt so manches Mal das Handeln als Fehler, Versagen und Enttäuschung bzw. suggeriert einem, dass man dumm war, nichts wert ist, sich schwach verhalten hat oder unfähig ist, bestimmte Schritte zu gehen. Der Pessimismus dieses steten Kritikers ist latent, geschickt und unmissverständlich und weit davon entfernt, das Selbstbewusstsein zu stärken. Diese Art, das Selbst zu erniedrigen, lässt keinen Raum für eine resiliente Entwicklung, sondern beschwört und rechtfertigt unentwegt – wie in einer Spirale – das tägliche Tun als minderwertig.

Zurück zu den Anfängen

Geboren wurde der innere, negative Gutachter in den ersten Lebensjahren in den Situationen, in denen die erwachsenen Menschen im jeweiligen Umfeld unaufhörlich auf Mängel, Irrtümer, Missgriffe und Fauxpas hinwiesen. Mit diesen Fingerzeigen war es allerdings nicht getan, denn auf „fehlerhaftes“ Verhalten folgten unverzüglich Strafen durch Worte oder Tätlichkeiten, was Kinder dazu veranlasste, sich gemäß den Vorgaben zu benehmen.

Aussprüche und Anklagen wie „Lass mal, das kannst du nicht!“ oder „Das hast du ja schon wieder falsch gemacht!“ oder „Was soll bloß mal aus dir werden?“ oder „Mit dir hat man auch nur Probleme!“ oder „Kannst du eigentlich gar nichts richtig machen!?“ klingen manch einem noch heute als Erwachsener in den Ohren.

Der „Lernerfolg“ liegt auf der Hand: Kinder adaptieren im Laufe ihrer Entwicklung die Meinungen der Eltern und verinnerlichen diese Zuschreibungen und Urteile. Sie sehen sich verstärkt in dieser negativen Erscheinung und bekommen unweigerlich ein schlechtes Selbstbild. Werden sie zusätzlich in der Schule z. B. aufgrund ihrer Kleidung, ihres Aussehens oder ihres Unvermögens in einem Fach gehänselt, ist es unglaublich schwierig, ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen.

Aus dieser Rückschau und den aufschlussreichen Zusammenhängen wird deutlich, dass der innere Mahner gestoppt werden muss, will man an Selbstwertgefühl gewinnen. Der kritischen Stimme im Herzen darf man keinen Glauben mehr schenken, dem Nörgler im Kopf muss ein Sprechverbot erteilt werden. Stattdessen sollte es positive, motivierende und bekräftigende Worte „regnen“.

Das Ziel steht daher deutlich vor Augen: fest entschlossene Lernschritte gehen, sich selbst stärken und ermuntern. Erst wenn man sich nicht mehr minderwertig einschätzt und erniedrigt fühlt, kann sich das Selbstvertrauen entwickeln und das Selbstwertgefühl stärken.

Der Weg zum Selbstvertrauen über das positive Selbstbild

Das Kind in jedem von uns ist auch im Erwachsenenalter immer noch verängstigt und verunsichert. Daher möchte es durch solche Aussagen getröstet und bestätigt werden, dass die frühen, leidvollen Erfahrungen nicht wahr sind. Das innere Kind möchte umarmt werden und verstehen, dass es auf seine Art stark und liebenswürdig ist.

Da sich kein eigener Selbstwert aufbauen konnte, weil die Beurteilung immer von außen stattfand, war es schwierig, sein persönliches Selbstbild selbstbewusst zu kreieren. Viel zu lange hatte die Fremdbestimmung gewirkt, als dass die Selbsteinschätzung von heute auf morgen gelöscht werden könnte. Die Frage nach dem Richtig oder Falsch stellte sich niemals, da die fremde Beeinflussung dominierte.

In einem stärkenden, familiären Lebensumfeld mit mehr Bestätigung hätte sich in den Kinder- und Jugendjahren ein sicheres Selbstwertgefühl entwickeln können und der innere Kritiker wäre niemals so stark geworden. Jeder junge Mensch braucht für seinen selbstständigen Weg eine liebevolle Akzeptanz und die Rückmeldung, dass er wertvoll und sympathisch ist und um seiner selbst willen geliebt wird.

Drei Ratschläge auf dem Weg zu mehr Selbstvertrauen

Ratschlag 1:

Eine nicht sehr leichte Übung verbirgt dennoch einen sehr wirkungsvollen Effekt in sich. Sie verlangt Disziplin und Willenskraft, denn es geht darum, dass man sich regelmäßig nette Dinge sagt. Mit fröhlicher Musik, einem lustigen Hörspiel oder humorvollen Film sollte man sich in gute Laune versetzen, bevor man mit seinen Affirmationen beginnt. Kontraproduktiv wäre es, wenn man in einer miesen Gemütsverfassung diese Übung durchführt.

Mehrmals am Tag sollte man sich mit lächelnder Miene bestätigende Sätze sagen, wie z. B. „Ich bin toll, ich mag mich.“ oder „Ich kann eine Menge Dinge, ich bin klasse.“ oder „Ich habe viel gelernt und bin stolz auf mich.“ Mögen sich zunächst alle Sinne sträuben oder möge es lächerlich erscheinen oder man bekommt den Eindruck, dass es nicht gut klingt, solche Sätze auszusprechen – erst nach vielen Hundert Malen schleicht sich die Glaubwürdigkeit ein und man verliert das Gefühl, dass die Sätze wie eine Lüge klingen.

Anfangs kann man noch nicht überzeugt sein, denn zu viele seelische Altlasten hemmen den Weg zu mehr Selbstvertrauen.

Es ist unbedingt erforderlich, die eingravierte negative Meinung durch eine positive Anschauung zu ersetzen. Nette Gedanken und zustimmende Aussprüche helfen beim Aufbau eines gesunden Selbstwertgefühls und sind das Fundament für ein unumstößliches Selbstvertrauen.

Ratschlag 2:

Durch eine Auflistung sollte man sich vor Augen halten, welche Charaktereigenschaften man sich selbst attestiert. Eine Liste mit drei Spalten, die ehrlich ausgefüllt werden muss, gibt Aufschluss über die eigenen Verhaltensweisen, Einstellungen und Eigenschaften.

Spalte 1: positive, liebenswerte Eigenarten

Spalte 2: akzeptable, neutrale Eigenheiten

Spalte 3: schlechte, ärgerliche Wesensarten

Das Augenmerk sollte nach der Sammlung und Ergänzung auf den ablehnenden Charakteristika in Spalte 3 liegen. Jeder einzelne Wesenszug muss fokussiert und mit einer lauten Äußerung bedacht werden, z. B. „Ich bin nachtragend. Ich weiß das und akzeptiere diese meine Eigenschaft. Ich bin wie ich bin! Auch ich habe nicht nur gute Seiten, sondern auch Fehler und Schwächen.“

Ratschlag 3:

Am Ende eines Tages sollte man eine Tagesrückschau halten und zweifelsohne den Fokus auf die Dinge lenken, die gut verlaufen sind, die erfreulich waren oder auf den Weg gebracht wurden. Ganz gewiss gibt es täglich etwas, das lobens- und beachtenswert ist, auch wenn es nichts Außerordentliches oder ganz Einmaliges war. Des Weiteren sollte man keinesfalls Vergleiche zu anderen Menschen ziehen. Zum ersten Mal eine besondere Torte zu backen, sein erstes Gedicht zu schreiben oder 2 km zu joggen hat nichts mit den Personen zu tun, die das schon lange können oder tun. Es zählt nur der eigene Erfolg!

Befolgt man diese Ratschläge, eröffnet sich nach einiger Zeit eine überraschende Weitsicht, die zeigt, welche Belastungen von einem abgefallen sind, wie sich das Dasein auf einem positiveren Sockel präsentiert, wie die Selbstachtung steigt und das Selbstwertgefühl sukzessive Nahrung bekommt.

Das Selbstwertgefühl – das unbekannte Etwas!

Das Selbstwertgefühl – das gewünschte Etwas!