Angst vor dem Reden

Angst vor dem Reden. Das Bild zeigt drei grüne Scheinwerferkegel die auf den Boden gerichtet sind. Man hat das Gefühl, auf einer Bühne im Mittelpunkt zu stehen.

Kommunikation hat immer zwei Ebenen: Inhalt und Beziehung. Ohne Beziehung ist keine Kommunikation mit anderen Menschen möglich. Daraus folgt: Wenn ich Angst vor dem Reden mit anderen Menschen habe, ist das im Grunde genommen eine Angst vor der Beziehung mit anderen Menschen. Denn vor dem Inhalt meiner Kommunikation kann ich keine Angst entwickeln. Oder doch?

Die Kommunikationstheorie von Paul Watzlawick ist ein wichtiger Bezugspunkt, wenn es um das Verständnis von Kommunikation und die damit verbundenen Ängste geht. Watzlawick, ein österreichisch-amerikanischer Kommunikationswissenschaftler und Psychotherapeut, hat fünf Axiome der Kommunikation formuliert, die als Grundlage für die Analyse von Kommunikationsprozessen dienen. Eines dieser Axiome besagt, dass jede Kommunikation einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt hat. Der Inhaltsaspekt bezieht sich auf die Informationen, die ausgetauscht werden, während der Beziehungsaspekt die Art und Weise definiert, wie diese Informationen ausgetauscht werden und wie die Kommunikationspartner zueinanderstehen.

Die Angst vor dem Reden, auch als Sprechangst oder Glossophobie bekannt, ist eine weit verbreitete Angst, die viele Menschen in unterschiedlichem Ausmaß betrifft. Sie kann sich in verschiedenen Situationen manifestieren, von öffentlichen Reden bis hin zu alltäglichen Gesprächen. Oft wird diese Angst auf die Befürchtung zurückgeführt, sich zu blamieren oder negativ bewertet zu werden. In diesem Sinne kann die Sprechangst als eine Angst vor der Beziehung zu anderen Menschen interpretiert werden.

Unsicher in menschlichen Beziehungen

Die Beziehungsebene der Kommunikation beinhaltet Aspekte wie Respekt, Vertrauen, Sympathie und Macht. Wenn eine Person Angst vor dem Reden hat, kann dies darauf hindeuten, dass sie sich unsicher fühlt in Bezug auf diese Aspekte. Sie könnte beispielsweise befürchten, dass sie durch das Reden Respekt oder Sympathie verliert, oder dass sie sich in eine Position der Unterlegenheit begibt. Diese Ängste können besonders stark sein, wenn die Person mit Autoritätsfiguren oder in Gruppen kommuniziert.

Nicht genug Wissen?

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Angst vor dem Reden nicht unbedingt eine Angst vor der Beziehung zu anderen Menschen ist. Es kann auch sein, dass die Person Angst vor dem Inhalt ihrer Kommunikation hat. Sie könnte beispielsweise befürchten, dass sie nicht die richtigen Worte findet, dass sie ihre Gedanken nicht klar ausdrücken kann, oder dass sie nicht genug Wissen oder Kompetenz hat, um über ein bestimmtes Thema zu sprechen. In diesem Fall wäre die Angst eher eine Angst vor dem eigenen Unvermögen oder Unwissen, und nicht unbedingt eine Angst vor der Beziehung zu anderen Menschen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Angst vor dem Reden sowohl mit der Beziehungs- als auch mit der Inhaltsdimension der Kommunikation zusammenhängen kann. Es ist wichtig, diese Ängste ernst zu nehmen und Unterstützung zu suchen, um sie zu überwinden. Denn effektive Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens und kann dazu beitragen, Beziehungen zu stärken, Konflikte zu lösen und persönliche Ziele zu erreichen.

Weiterführende Links:

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