Ist Redeangst eine Angst vor Menschen?

Wir haben keine Angst vor Menschen, denn unser Körper ist in der Gruppe entspannt. Treten wir allerdings nur einen Meter vor die Gruppe, spannt sich unser Körper an. Gehen wir in die Gruppe zurück, entspannt sich unser Körper wieder.

In der Gruppe

In der Gruppe fühle ich mich sicher und entspannt, weil ich ein Teil von ihr bin. Der Fokus der Gruppe ist nicht auf mich gerichtet. Es geht nicht um mich. Dieses Gefühl ist mir vertraut. Deshalb fühle ich mich sicher und geborgen.

Mein Körper ist entspannt, weil mein Verstand mich in Ruhe lässt. Er quatscht nicht permanent auf mich ein. Seine Gedanken befeuern mich nicht mit unendlichen Bewertungen. Bewertungen über mich oder Bewertungen über andere Menschen.

Vor der Gruppe

Stellen wir uns vor die Gruppe, fühlen wir uns unsicher, weil wir im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit anderer Menschen stehen. Unser Körper spannt sich an, weil uns das Gefühl nicht vertraut ist. Das Gefühl, das in uns entsteht, wenn wir selbst oder andere Menschen aufmerksam zu uns sind, kennen wir nicht. Es ist uns fremd. Deshalb reagiert unser Körper mit Anspannung.

Vor der Gruppe zeigt unser Körper das Resultat unserer Bewertungen

Vor der Gruppe, die uns Aufmerksamkeit schenkt, macht sich das Resultat des Gedankenfeuerwerks auf der körperlichen Ebene bemerkbar. Unser Körper ist angespannt, weil die Gedanken aus der linken Hirnhälfte mit Bewertungen umherfeuern. Sie, die Gedanken, bewerten uns selbst oder andere Menschen.
Diese Bewertungen verhindern einen emotionalen Kontakt zur Gruppe. Anders ausgedrückt: die gedanklichen Bewertungen der linken Gehirnhälfte torpedieren den Wunsch der rechten Gehirnhälfte, eine emotionale Verbindung zu der Gruppe, vor der wir stehen, einzugehen.

Schlussfolgerung

Bei Redeangst haben wir keine Angst vor Menschen. Vielmehr verhindern die Gedanken der linken Gehirnhälfte, dass wir mit anderen Menschen in eine echte Verbindung treten können. Deshalb ist unser Körper angespannt.

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