Angststörung – mehr als 15 Prozent aller Menschen sind betroffen

Angststörung – wenn Angstsymptome grundlos auftreten. Unter dem Oberbegriff Angststörung werden mehrere Erkrankungen zusammengefasst. Charakteristisch für diese Gruppe von psychischen Krankheiten sind massive Angstreaktionen bei gleichzeitigem Fehlen akuter extremer Gefahren und Bedrohungen. Sie werden durch unterschiedliche Erscheinungsweisen der Angst ausgezeichnet. Man unterscheidet zwischen drei wesentlichen Formen:

  • frei flottierende Angst
  • phobische Angst
  • Panik

Als Symptome machen sich sowohl seelische als auch körperliche Beschwerden bemerkbar. Angststörungen haben in der Regel auch im sozialen Bereich gravierende Folgen und können zu ausgeprägter Behinderung führen.

Grundsätzlich lässt sich Angst als ein unangenehmes Gefühl von Bedrohung beschreiben. Jeder Mensch hat Angst in unterschiedlichen Situationen und in unterschiedlicher Ausprägung bereits erlebt. Dieses Phänomen ist aber nur sehr schwer allgemein gültig zu definieren und nicht nur als etwas Negatives zu betrachten. Als normale Angst (Real Angst) hat sie nämlich eine Alarmfunktion für unseren Organismus. Sie soll Aktivitäten zur Beseitigung einer bestehenden oder drohenden Gefahr auslösen und wieder verschwinden, wenn die Gefahr beseitigt ist. In diesem Sinne hat Angst die Aufgabe, unsere körperlichen und seelischen Abwehrfunktion zu stärken. Ein zu viel an Angst bewirkt allerdings das Gegenteil, denn die körperlichen und geistigen Funktionen werden gelähmt.

Angststörung – wenn Angstsymptome grundlos auftreten

Wenn Angstsymptome scheinbar grundlos auftreten, spricht man von pathologischer Angst, die zu einem psychopathologischen Symptom mit Krankheitswert werden kann. Unterschieden wird, ob die Angst im Zusammenhang gegenüber bestimmten Objekten auftritt bzw. mit bestimmten Situationen zusammenhängt oder ohne äußeres Einwirken vorhanden ist.

Angst ist eines der am häufigsten vorkommenden psychopathologischen Symptome. Die Angststörung (einschließlich der Panikstörung) gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung. Mehr als 15 % aller Menschen erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an einer Angststörung (Lebenszeitprävalenz). Die Punktprävalenz beträgt etwa 7 %. Mehr als die Hälfte der Patienten in den Praxen von Allgemeinärzten geben Angst als subjektive Beschwerde an. Bei 20 % haben sich die Beschwerden bereits zu einer pathologischen Angststörung entwickelt, die therapiert werden muss.

Die spezifische Phobie (auch als isolierte Phobie bezeichnet) kommt am häufigsten vor. Tierphobien, Höhenangst und Angst vor geschlossenen Räumen stehen bei der isolierten Phobie im Vordergrund. Deutlich seltener ist die Panikstörung mit einer Lebenszeitprävalenz von etwa 4 %. Unter den Angststörungen ist sie jedoch die am häufigsten Behandlungsbedürftige. Die Lebenszeitprävalenz sozialer Phobien beträgt 3 % (in einigen Studien werden Häufigkeiten bis zu 11 % angegeben).

Bei Frauen treten die meisten Angstsyndrome wesentlich häufiger auf als bei Männern. Auf eine Abnahme der Inzidenz einer Angststörung nach dem 45. Lebensjahr gibt es Hinweise.

Komorbidität von Angststörungen

Wegen der Komorbidität von Angstörungen mit anderen psychischen Störungen ist es oft schwierig, die vorherrschende Störung genau zu betimmen. Bei Mischbildern von Symptomen, wie beispielsweise das häufige gemeinsame Auftreten von Angst und Depression, wird das im Vordergrund stehende bzw. zuerst aufgetretene Krankheitsbild in der Diagnostik priorisiert.

Besonders bei den leichteren Formen in der Primärversorgung kommen die Kombinationen von Depression und Angst am häufigsten vor. Eine Kategorie für Fälle, bei denen Depression und Angst gleichzeitig besteht, ist vorgesehen (ICD 10 F41.2 – Angst und depressive Störung, gemischt). Diese Kategorie soll bei gleichzeitigem Bestehen von Angst und Depression Verwendung finden, jedoch nur, wenn keine der beiden Störungen ein Ausmaß erreicht, dass eine entsprechende einzelne Diagnose rechtfertigen würde. Zeigt sich schwere Angst mit einem geringen Anteil von Depression, muss eine der anderen Kategorien für Angst oder phobische Störung verwendet werden. Treten beide Symptome in so starker Ausprägung auf, dass beide einzeln codiert werden können, soll diese Kategorie nicht verwendet werden.

Noch viel häufiger als in der Primärversorgung kommt die Kombination milder Symptome von Angst und Depression in der Bevölkerung vor, ohne dass sie in medizinische oder psychiatrische Behandlung gelangt.

Etwa 60 % der Patienten, die unter einer Panikstörung leiden bzw. von einer generalisierten Angststörung betroffen sind, weisen auch die Symptome einer (behandlungsbedürftigen) Depression auf. Bei den spezifischen Phobien liegt die Quote bei 30-40 %.

Bei 20-40 % der Patienten mit Angststörungen ist eine Komorbidität mit Missbrauch oder Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten oder anderen Drogen vorhanden. Zum Beispiel können Betroffene in einem missglückten Selbstheilungsversuch Alkohol trinken, um sich zu entspannen. Oder sie nehmen Medikamente, um einschlafen zu können oder Angst besetzte Situationen zu überstehen.

Im Zusammenhang mit Angststörungen treten gehäuft Zwangsstörungen, somatoforme Störungen und posttraumatische Belastungsstörungen auf.

Auch kommt es sehr häufig zu einer Kombination der verschiedenen Angststörungen. Zum Beispiel haben fast alle Patienten mit einer behandlungsbedürftigen Agoraphobie auch eine Panikstörung.

Verlauf von Angststörungen

Der spontane Verlauf von Angststörungen gilt als insgesamt wenig günstig. Oftmals ist nicht die Angst selbst die eigentliche Schwierigkeit bei dieser Gruppe von psychischen Störungen. Vielmehr leiden die Betroffenen unter den Folgen ihrer Krankheit, weil ihre Lebensqualität oftmals erheblich eingeschränkt wird. Vor allem bei der „Angst vor der Angst“ kann ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten und eine soziale Isolierung den Leidensdruck stark erhöhen.

Bei der Agoraphobie kommt es häufig zu einem chronischen Verlauf. Das Vermeidungsverhalten und die Erwartungsangst sind ganz besonders ausgeprägt. Das soziale Leben wird dadurch stark beeinträchtigt. Das Verlassen der vertrauten Umgebung ist oft unmöglich.

Panikattacken wiederholen sich meistens. Häufig treten sie mehrfach pro Woche oder sogar täglich auf. Die Panikstörung kann episodenhaft verlaufen. In den meisten Fällen sind Patienten über Jahre in unterschiedlicher Intensität von ihr betroffen. Vor allem die Kombination mit der Agoraphobie schränkt Menschen in ihrer Lebensführung ein, denn oftmals sind sie völlig isoliert und an die vertrauten vier Wände gebunden. Bei einem längeren Verlauf kann es zu Komplikationen durch Missbrauch von Alkohol und Anxiolytika kommen. Diese Störung tritt häufig gemeinsam mit Depressionen auf.

Bei der sozialen Phobie wird ebenfalls ein chronischer Verlauf beobachtet, wenn keine therapeutischen Maßnahmen durchgeführt werden. Wenn durch die bestehende phobische Symptomatik die Kommunikationsbereitschaft in der Öffentlichkeit immer mehr eingeschränkt wird, wirkt dies wie ein Verstärker der Angst. Dadurch kann es zu einer vollständigen Isolierung des Patienten kommen.

Ohne Behandlung kann die generalisierte Angststörung mehrere Jahre und sogar Jahrzehnte bestehen. Die Beeinträchtigung im sozialen oder beruflichen Kontext ist meist geringer als bei anderen Angststörungen.

Der Verlauf bei spezifischen Phobien ist unterschiedlich. Phobien, die in der Kindheit entstanden sind, lösen sich oftmals ohne Behandlung auf (Tierphobien beginnen fast immer in der Kindheit). Später entstandene Phobien können dauerhaft persistieren (Höhenängste können auch noch im vierten Lebensjahrzehnt entstehen). Spezifische Phobien brauchen insgesamt nur selten psychiatrisch behandelt werden.

Differenzialdiagnose bei Angststörungen

Die wichtigste Differenzialdiagnose bei Angststörungen ist die Abgrenzung zu normaler Angst. Besonders zu beachten sind dabei die Schwere der Angstsymptomatik, die fehlende psychologische Ableitbarkeit und die Ausprägung der sozialen Beeinträchtigung.

Da bei depressiven Störungen sehr häufig auch Angst vorhanden ist, sollte in diesem Zusammenhang auf ausgeprägte depressive Symptome geachtet werden. Ebenso muss der häufig vorkommende phasenhafte Ablauf einer depressiven Erkrankung berücksichtigt werden.

Bei schizophrenen Psychosen kommt häufig wahnhaft begründete Angst vor. Die allgemeinen Wahnkriterien müssen erfüllt sein. Bei wahnhafter Angst haben die Betroffenen nicht nur eine ungewisse Befürchtung oder Sorge, vielmehr sind sie fest davon überzeugt, dass ihre Befürchtungen eintreffen werden. Wahn ist nicht diskutierbar.

Die Abgrenzung zu organischen psychischen Störungen und internistischen Erkrankungen wird durch die Erhebung von pathologischen Organbefunden sichergestellt, die möglicherweise in einen zeitlichen Zusammenhang zum Auftreten und/oder Abklingen von Angstsymptomen stehen. Panikattacken sollten sorgfältig von epileptischen Anfällen abgegrenzt werden.

Drogenintoxikationen und Angststörungen

Im Rahmen von Drogenintoxikationen ist das Kriterium des zeitlichen Zusammenhangs von Bedeutung. Gleiches gilt bei einem Drogenentzug oder beim Absetzen bestimmter Medikamente.

Posttraumatische Belastungsstörung und Zwangserkrankungen

Bei posttraumatischen Belastungsstörungen ist Angst ein führendes Symptom. Inhaltlich und zeitlich ist die Angst auf das zugrundeliegende Trauma bezogen. Üblicherweise tritt bei Zwangserkrankungen Angst nur dann auf, wenn die Zwangsimpulse bzw. die Zwangshandlungen nicht umgesetzt werden. Auch bei Persönlichkeitsstörungen kann Angst ein wesentliches Symptom sein (ängstliche, abhängige, anankastische und passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung).

Erkrankungen, die häufig Angst als relevantes Symptom aufweisen

Nichtorganische psychische Störungen

Schizophrene Psychosen, affektive Psychosen, Zwangsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Anpassungstörungen.

Organisch bedingte psychische Störungen

Delir, organische Angststörung, organische wahnhafte Störung, organische depressive Störung, organische Persönlichkeitsstörung.

Substanzabhängige Störungen

Hirnorganische Anfallsleiden, Chorea Huntington, Migräne, multiple Sklerose, zerebrale Minderperfusion, erhöhter Hirndruck.

Internistische Erkrankungen

Angina Pectoris/Myokardinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Hypoglykämie, Hypoxie, Lungenembolie, Hyperthyreose, Karzinoid, Phäochromozytom, Anaphylaxie.

Klassifizierung von Angststörungen

Angststörungen werden unterschiedlich klassifiziert. Früher wurde die Einteilung von psychischen Störungen mit dem Hauptsymptom Angst in Angstneurosen und Phobien unterteilt. Die früher als Angstneurosen beschriebenen Krankheitsbilder werden in den modernen Diagnosesystemen aufgeteilt in Panikstörung und generalisierte Angsterkrankung. Phobien werden im Wesentlichen in Agoraphobie, soziale Phobie und isolierte (spezifische) Phobien unterteilt.

Phobien

Agoraphobie

Das klinische Bild der Agoraphobie ist gekennzeichnet durch Ängste, sich in Situationen oder an Orten zu befinden, an denen beim plötzlichen Auftreten von hilflos machenden oder peinlichen Symptomen eine Flucht nur schwer möglich oder aber keine Hilfe verfügbar wäre.

Typische Situationen sind:

  • sich in Menschenmengen zu befinden
  • sich auf öffentlichen Plätzen aufzuhalten
  • auf Reisen alleine bzw. weit von zuhause entfernt zu sein.

Der Patient befürchtet, dass für ihn plötzlich problematische Situationen auftreten können. Und das dann keine sofortige Hilfe möglich wäre und er die Situation nicht verlassen könnte. Die Angst richtet sich etwa auf plötzlichen Schwindel, Depersonalisationsgefühle, Verlust der Blasen oder Damenkontrolle, Herzbeschwerden oder Ohnmachtsgefühle. Die Agoraphobie tritt oftmals in Kombination mit einer Panikstörung auf.

Soziale Phobie

Gekennzeichnet ist die soziale Phobie durch eine anhaltende Angst vor Situationen, in denen die Betroffenen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit anderer Menschen stehen. Die Angst wird als übertrieben oder unvernünftig empfunden. In der Regel führt es zu einem ausgeprägten Vermeidungsverhalten.

Die phobischen Ängste konzentrieren sich vor allem auf Situationen in denen sich die Personen der prüfenden Beobachtung durch andere Menschen ausgesetzt fühlen. Die Ängste können entweder nur in bestimmten Situationen auftreten oder in so gut wie in allen Situationen außerhalb des Familienkreises ausbrechen. Eine ganz typische Situation ist zum Beispiel das Sprechen in der Öffentlichkeit.

Spezifische Phobie

Das Hauptmerkmal der spezifischen Phobie ist die anhaltende Angst vor einem umschriebenen Objekt oder einer umschriebenen Situation. Diagnostiziert wird die Störung nur, wenn die Angst erhebliches Leiden verursacht.

Am häufigsten tritt die Angst als Furcht vor Tieren auf, besonders vor Hunden, Schlangen, Insekten oder Mäusen. Andere phobische Situationen sind der Anblick von Blut. Als Klaustrophobie bezeichnet man die Schwierigkeit, sich in geschlossenen Räumen aufhalten zu können. Die Angst vor dem Fliegen (Flugangst) wird als Aviophobie bezeichnet und die Angst vor Höhe nennt man Akrophobie.

Panikstörung und Panikattacke

Panik: Ausgeprägte Angst entsteht ohne sichtbaren Anlass und tritt meist anfallsweise auf. Die Angst ist mit ausgeprägten körperlichen Symptomen verbunden (Panikattacke).

Panikstörung: Wiederholte abgrenzbare Panikattacken, die unerwartet und nicht situationsgebunden sind. Erwartungsangst entwickelt sich schnell. Die Störung ist regelmäßig mit intensiven vegetativen Symptomen verbunden. Die Panikstörung ist häufig mit einer Agoraphobie verknüpft.

Bei Panikattacken fangen die Beschwerden ganz plötzlich an und steigern sich innerhalb weniger Minuten zu einem Höhepunkt. Die psychischen und körperlichen Symptome sind dabei sehr eng miteinander verknüpft. In den allermeisten Fällen kommt es zum Auftreten von Hitzewallungen, Beklemmungsgefühlen, Zittern und Tachykardie. Oftmals auch zu anderen vegetativen Symptomen wie Atemnot, abdominellen Beschwerden und Ohnmachtsgefühlen. Zusätzlich besteht die Angst vor Kontrollverlust oder sogar zu sterben.

Generalisierte Angststörungen

Generalisierte und lang anhaltende Angst, die nicht nur auf bestimmte Situationen oder Objekte begrenzt ist. Sie ist frei flottierend. Es bestehen unrealistische Befürchtungen, motorische Spannung und vegetative Übererregbarkeit.

Es ist oftmals sehr schwierig zwischen normaler Angst und einer generalisierten Angststörungen zu unterscheiden. Das Hauptmerkmal der generalisierten Angststörung ist eine, in vielen Lebensbereichen übertriebene Angst und Besorgnis. Folgende Symptome stehen im Vordergrund: Zittern, Muskelspannung, schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen, Schwindelgefühle oder Oberbauchbeschwerden.

Diagnose einer Angststörung – Angst kann normal oder krankhaft sein.

Die Diagnose einer Angststörung muss verschiedene Ebenen berücksichtigen. Zunächst muss festgestellt werden, ob eine normale oder krankhafte Angst vorliegt. Dazu müssen:

  • die Schwere der Symptomatik
  • die fehlende psychologische Ableitbarkeit
  • und die Ausprägung der sozialen Beeinträchtigung berücksichtigt werden.

Dann muss geklärt werden, ob die Angstsymptomatik somatisch bedingt sein könnte oder durch eine andere psychische Störung hervorgerufen wird. Gibt es keine Anzeichen für das Vorliegen einer solchen Erkrankung, liegt vermutlich eine primäre Angstsymptomatik vor.

Es müssen drei Fragen beantwortet werden um eine genaue Diagnose erstellen zu können:

  • liegt krankhafte Angst vor?
  • handelt es sich um eine primäre Angsterkrankung?
  • handelt es sich um Symptome einer anderen Störung?

Besonders wichtig ist die Differenzierung zwischen Angst und Depression. Denn oftmals ist eine genaue Trennung von Angst und Depression nicht möglich. In einem solchen Fall muss herausgefunden werden, welcher der beiden affektiven Zustände die eigentliche Grundlage des Störungsbildes darstellt. Möglich ist auch, dass beide Symptome direkt aufeinander bezogen sind.

Es muss berücksichtigt werden, dass Angst ein häufiges Begleitsymptom anderer psychischer und körperlicher Erkrankungen ist.

Bei der Diagnostik von Angststörungen gibt es im klinischen Kontext eine Vielzahl von Angstfragebögen (Selbst-und Fremdbeurteilungsskalen). Ein Beispiel für einen Selbstbeurteilungs-Fragebogen ist das „State-Trait-Anxiety-Inventory“, das international eingesetzt wird. Als Fremdbeurteilungsbogen wird die Hamilton Angstskala häufig eingesetzt.

Beispielhafte Anamnesefragen bei Verdacht auf Angst-und Panikstörungen (nach Margraf).

EINLEITUNG: „Viele Menschen haben in verschiedenen Situationen auch einmal Ängste. Können Sie mir sagen, ob die folgenden Situationen oder Dinge Angst machen oder bei Ihnen den Wunsch auszulösen, sie möglichst zu vermeiden?“

Anamnesefragen zu einzelnen Krankheitsbildern (Beispiele):

Panikstörung:

„Leiden Sie manchmal unter plötzlichen und unerwarteten Angstanfällen, ohne dass eine tatsächliche Bedrohung vorliegt?“

Agoraphobie:

“Gibt es bestimmte Situationen und Orte wie zum Beispiel Kaufhäuser, Autofahren, Fahrstühle, Menschenmengen oder geschlossene Räume, die Ihnen Angst machen oder die Sie möglichst vermeiden?“

Soziale Phobie:

„Fürchten oder vermeiden Sie bestimmte Situationen, in denen Sie von anderen Menschen beobachtet oder bewertet werden können wie zum Beispiel öffentliches Sprechen, Zusammenkünfte, Partys oder Gespräche?“

Spezifische Phobie:

„Fürchten oder vermeiden Sie bestimmte Dinge oder Aktivitäten wie zum Beispiel Tiere, Höhen, Flugreisen oder den Anblick von Blut und Verletzungen?“

Generalisierte Angststörung:

„Leiden Sie häufig unter übermäßig starken Sorgen, die Sie nicht kontrollieren können, zum Beispiel über familiäre, berufliche oder finanzielle Angelegenheiten?“

Die Beispielfragen sind aus dem Buch Psychiatrie und Psychotherapie – 4. Auflage – Autoren: Hans-Jürgen Möller, Gerd Laux, Arno Deister – entnommen.