Coaching bei Beziehungsproblemen – Kommunikation ohne Forderungen

Mitunter entstehen Probleme innerhalb einer Partnerschaft deshalb, weil der Eine dem Anderen nicht sagen kann was er fühlt oder mit bestimmten Aktionen meint. Der jeweils andere Partner sieht deshalb nicht, welche Absicht damit verfolgt worden ist, und zieht unter Umständen falsche Schlüsse. In einem Coaching bei Beziehungsproblemen lernen die Partner, wie sie ihre Wünsche und Bedürfnisse ohne Forderungen zu stellen, mit geeigneten Kommunikationstechniken kommunizieren.

So kann es vorkommen, dass jemand Geborgenheit und Nähe sucht, während er gleichzeitig Angst davor hat. Ebenso gibt es Fälle, in denen man sich nach Liebe sehnt, aber zugleich Angst vor Zuneigung hat, bzw. Liebe zu geben. Nähe zu wollen kann einhergehen mit dem Nicht-Ertragen-Können von zu viel Nähe.

Ein liebevoller Partner kann dabei helfen, Nähe (wieder) zulassen zu können.

Beziehungen sind zu Beginn meist vom Verliebtsein geprägt, aber nicht unbedingt perfekt. Die Beziehung zu optimieren ist es ein Weg, der Spaß machen kann. Es lohnt sich immer, ihn gemeinsam mit der Partnerin/dem Partner zu beschreiten. Neue Entwicklungen und Entdeckungen gehören dazu, doch es gibt auch einige Regeln zu beachten.

Und diese „Regeln“ helfen auch, wenn man eine Beziehung, die in einer Krise steckt, retten möchte. Sich Zeit nehmen, gehört einfach dazu. Denn die Hinweise müssen wirklich gelebt und angewandt werden. Wichtig ist, dass die Partner Verständnis füreinander aufbringen, und es beiden wichtig ist, den anderen glücklich zu machen.

Die folgenden sechs Grundannahmen sind in einem Coaching bei Beziehungsproblemen sehr hilfreich.

Experten unterteilen die Komponenten eines glücklichen Zusammenlebens in taktische und strategische Bereiche. Was ist der Unterschied?

Taktische Überlegungen wirken kurzfristig. Strategische längerfristig. Schon kleine Veränderungen können die Qualität der Beziehung verändern.

Als Beispiel könnte dies dienen: Ist das persönliche Wohlbefinden gesunken, sodass etwas daran verändert werden soll, kann man sofort etwas dagegen tun. Dies wäre taktisches Verhalten, weil sofort etwas unternommen wird.

Zeigt sich aber, dass dieses schlechte Wohlbefinden an einer bestimmten Ursache liegt, die immer wieder auftritt, so kann man strategisch vorgehen und etwas am Kern verändern und damit das Problem lösen.

Auf eine Beziehung übertragen, gibt es dafür unter Fachleuten einen Begriff: Das Pareto-Prinzip. Benannt ist es nach Vilfredo Pareto (1848-1923). Mitunter kursiert auch der Begriff Pareto-Effekt.

Dabei handelt es sich um eine 80/20-Regel. Vereinfacht gesagt: 80% eines Ergebnisses werden mit 20% des gesamten Aufwandes erreicht. Im Umkehrschluss heißt dies: für die restlichen 20% der Ergebnisse wird ein großer Aufwand (80%) des Ganzen benötigt.

Prinzipiell muss man für sich klären: sind die gewünschten Ergebnisse auf lange Zeit nicht erreichbar, sucht man sich lieber einen anderen Partner – oder, wie oft gelebt, verbringt man sein Leben in einer trostlosen Beziehung, unter der man leidet.

Bei Gesprächen über Partnerschaftsprobleme wird immer wieder gefordert: der jeweils andere soll sich ändern. Doch warum sollte er/sie das tun?

Diese Frage wird nur selten ausführlich mit nachvollziehbaren, sachlichen  Argumenten beantwortet.

Der erste Grundsatz bei einem Coaching bei Beziehungsproblemen: Jeder ist für seine Beziehung verantwortlich.

Eine Beziehung kann als komplexes System betrachtet werden. Dabei sind alle Beteiligten wichtig. Und ebenso sind alle Beteiligten an Problemen beteiligt. Mit anderen Worten: An einer Krise oder einem Problem sind immer beide beteiligt. Ganz entsprechend des Sprichwortes „Zum Streiten gehören immer Zwei“.

Nimmt man an, man wäre für das Verhalten des Anderen komplett allein verantwortlich: Was müsse man in diesem Fall am eigenen Verhalten ändern?

Nicht nur der Zustand der „Mitwirkenden“ ist wichtig, sondern deren Wechselwirkungen innerhalb der Beziehungen.

Anders ausgedrückt: jedes Verhalten ist gleichzeitig Ursache und Wirkung (Zirkularität). Wenig zielführend ist es, bestimmte „Charaktereigenschaften“ zu definieren, dem Beziehungspartner einen Stempel aufzudrücken und zu meinen, der Beziehungspartner sei so. Denn das „So sein“ ist das Ergebnis von Wechselwirkungen beider Partner.

Die zweite Grundannahme bei einem Coaching bei Beziehungsproblemen: Veränderungen bei Problemen sind wichtig

Veränderungen sollten immer von jedem selbst ausgehen. Denn einen anderen Menschen verändern zu wollen, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Außerdem wäre dies eine Manipulation, die man keinesfalls versuchen sollte, weil es unethisch ist. Die Dynamik in einem Beziehungssystem verändert sich, indem das eigene Verhalten verändert wird. Verändert in einer Partnerschaft einer sein Verhalten, muss der oder die andere darauf reagieren und sich anpassen.

Die dritte Grundannahme: Die perfekte Beziehung braucht Freiraum

In einer guten Partnerschaft werden Angebote gemacht und keine Forderungen gestellt

Ein gutes Beispiel dafür ist unterschiedlicher Musikgeschmack. Niemandem ist geholfen, wenn der jeweils andere Partner in ein Konzert „mitgeschleppt“ wird, das ihm nicht gefällt. Vielmehr ist es ratsam, sich einen Musikliebhaber seiner Richtung zu suchen, mit dem dieses Erlebnis geteilt werden kann.

Abgesehen davon sollte es in einer Beziehung genügend Schnittmengen und gemeinsame Interessen geben, damit es Erlebnisse gibt, die die Partner vereinen. Beide Partner können sich in diesem Zusammenhang über eine gewisse Flexibilität einigen und Kompromisse festlegen.

Soziale Kontakte auch außerhalb der Beziehung sind nötig. Zu zweit zu Hause zu sein kann schön sein, auf Dauer aber eintönig werden.

Eine „Beziehung als Angebot leben“ kann mit Kleinigkeiten beginnen: Geschirrspüler, Mülleimer, Waschmaschine usw..

Wenn das funktioniert, können Sie Ihren Aktionsradius erweitern. Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Partner damit einverstanden ist. Darüber zu sprechen, erfordert ein großes Fingerspitzengefühl.

Die vierte Grundannahme: Emotionen und sachlichen Inhalt trennen

Bei verbalen Auseinandersetzungen ist es wichtig, die sachliche und die emotionale Ebene zu trennen, was in der Praxis oftmals eine Herausforderung sein kann.

Pawlow hat mit wissenschaftlichen Experimenten bewiesen, dass ein Hund immer wieder einem Muster folgt. In der Verhaltenstherapie ist das die klassische Konditionierung. Diese Methode wird vielfach in der Werbebranche eingesetzt, um den Verbraucher zu konditionieren, bestimmte Produkte zu kaufen.

Bestimmte – meist unbewusste – Verhaltensmuster können in einer Beziehung immer wieder auftreten, das ist die sogenannte situative Verhaltenskonditionierung. Diese Wiederholungsschleife ist dann der ständige Streit um das gleiche Thema.

Coaching bei Beziehungsproblemen: Fünfte Grundannahme lösungsorientiert vorgehen

Konkret und lösungsorientiert sollten Gespräche über Meinungsverschiedenheiten geführt werden.

Beide Beziehungspartner arbeiten also von beiden Seiten auf eine akzeptable Lösung hin.

Das Gegenteil ist problemorientiertes Vorgehen mit gegenseitigen Vorhaltungen und Beschimpfungen. Dabei befasst man sich hauptsächlich mit dem Problem und vergisst nach Lösungen zu suchen. Diese Strategie ist weniger nützlich, nicht wahr?

Hilfreich ist, wenn beide Partner sich sachlich fragen: „Was genau muss sich verändern, damit das Problem gelöst werden kann?“ Jeder kann dann Lösungen einbringen, die von ihr/ihm selbst ausgehen. Bei dieser Vorgehensweise werden Forderungen an den jeweils anderen vermieden und die Partner können gemeinsam eine konstruktive Lösung erarbeiten.

Emotionen sollten ausgespart werden, da sie nicht zur Lösungsfindung beitragen können. Vielmehr sind konkrete sachliche und nachvollziehbare Verhaltensvorschläge hilfreich.

Die gemeinsame Beziehung braucht dabei nicht gleich in Frage gestellt werden.

Stellen Sie nicht gleich die Basis Ihrer Beziehung in Frage. Bei einem Beziehungsgespräch darf das Vertrauen in das Funktionieren Ihrer Beziehung durchaus vorhanden bleiben.

In einem Coaching bei Beziehungsproblemen soll es um Herausforderungen gehen und die Optimierung der Beziehung. Nicht um deren Fortbestand.

Die sechste Annahme: Bei Konflikten ist Abstand sehr nützlich

Abstand hilft, behaupten viele Menschen. Und sehr oft ist das der erste Schritt in die richtige Richtung. Argumente in einem Streit müssen überdacht werden. Wenn man das Thema ein paar Tage ruhen lässt, kann jeder darüber nachdenken. Eine Nacht darüber zu schlafen ist wirklich hilfreich und nicht nur eine Phrase. Das Gespräch kann mit in die Träume genommen werden – das Gehirn wird das Erlebte verarbeiten und die Dinge sortieren.

So werden Entscheidungen erst nach gründlichem Überlegen getroffen und nicht in der „Hitze des Gefechts“.

Entscheidungen nur mit guten (besser sehr guten) Gefühlen zu treffen, ist eine gut funktionierende Strategie.

Schlechte Gefühle generieren schlechte Entscheidungen.

Aus diesem Grund sollten weitreichende Alternativen in einen positiven Zustand getroffen werden, den man am besten erreicht, wenn die Gedanken mit einem gewissen Abstand zur Situation ihr Entfaltungspotential frei entfalten können.

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